Montag, 12. Oktober 2015

Toskana – Impressionen by Lillewind / Das große Special - Teil I



















Ferien!

Nach der längsten Pause (von zehn Tagen), seitdem es den Blog nun gibt, melde ich mich hiermit zurück aus einem Urlaub in einem der herrlichsten Landstrich Europas:

Der Toskana!






Zunächst muss ich Euch erzählen, dass ich in diesem Jahr unglaublich dankbar bin!
Dankbar für so viele und unglaublich schöne Urlaube.
Mein folgender Post über einen wunderschönen Urlaub in der Toskana ist deshalb auch vorallem eines: 

Eine Hommage daran, manchmal einfach nicht zuviel nach- und die Dinge zu zerdenken, sondern einfach einmal zu machen!

Am Anfang dieses Jahres hat mich irgendetwas geritten, und ich habe Urlaub über Urlaub geplant.
Das was bei den Chinesen das Jahr des Drachen oder des Hundes ist, sollte bei Familie Lillewind das Jahr des Urlaubs werden.
Das war nicht von langer Hand so geplant, aber manchmal muss man einfach, oder?!

Dann muss man die Gelegenheiten, die einem das Leben vor die Füsse wirft, ergreifen und sich daran erfreuen.

Herr Lillewind hat zuerst die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen  (Ihr kennt das doch: "Wer soll das bezahlen?/Die lange Fahrt/Italien?/Sprichst Du Italienisch?"), dann ganz kurz resigniert und sich dann einfach richtig mitgefreut!

Denn auch Herr Lillewind weiß, dass man manchmal auf Frau Lillewinds sein Herz und nicht nur auf die Bedenken, die sich uns von Natur aus immer wieder aufdrängen, hören muss.
Dann muss man einmal (kurz) den Verstand aus und den Enjoy-Your-Life-Modus anstellen.
Und so kam es, dass der letzte (?) Urlaub in diesem Jahres einer der besten dieses Jahres war.

Aber ich verrate Euch auch die Details:
Am Anfang dieses Jahres flatterte mir der Newsletter eines Reiseanbieters ins Haus, der täglich unglaubliche Angebote macht.

Dieses Mal:
Eine Woche Urlaub in der Toskana mit der ganzen Familie samt Familienhund auf einem Agriturismo, inkl. diverser Annehmlichkeiten, an die ich eigentlich selbst gar nicht glauben konnte – zu einem unglaublich günstigen Preis.

Der war, um ehrlich zu sein, so unglaublich, dass wir bis zum Schluß frotzelten, dass die Jungs wohl im Auto schlafen müßten.

Wenn da nicht die vielen guten Bewertungen anderer Reisender gewesen wären...

Aber letztendlich könnt Ihr es Euch ja denken:


Agriturismo Pelagaccio, Villamagna







Alles richtig gemacht!

Keiner mußte auf dem Boden schlafen, wir hatten keine Baustelle neben dem Haus, der Pool auf den Bildern des Anbieters war auch keine Fotomontage – und wie auch schon in Rom – um uns herum einfach nur unglaublich hilfsbereite und nette Menschen.

Italien eben, oder?!


Einen Urlaub auf einem Agriturismo kann ich jedem, der mit Kindern Urlaub in Italien macht, oder der auch sonst kein Problem damit hat in der wunderschönen „Knüste“ zu wohnen, oder eben gerade das sucht, nur empfehlen.

Urlaub auf dem Agriturismo ist wohl grob gesagt das, was man in Deutschland gemeinhin als „Urlaub auf dem Bauernhof“ bezeichnet, wobei es sich hier in der Toskana meist um Güter handelt, die sowohl Wein anbauen und herstellen als auch Oliven für die Ölpresse.
Wenn die Zeit paßt, darf man in der Regel gern bei der Wein- oder Olivenernte anfassen, oft gehören zum Anwesen Pferde und ein oder zwei glückliche Hausschweine und - wie zu Pelagaccio - ein kleines, gutes Restaurant.

So war es jedenfalls bei uns.








Drumherum eher unbefestigte Strassen oder auch nur Lehmwege, auf denen wir mehr als einmal glaubten, im Trecker oder Landrover besser unterwegs zu sein, bis unser Volvo gerade dort plötzlich wieder von einem alten Fiat Panda mit mindestens 80 sorgenfreien Sachen überholt wurde. Wir kamen so oft aus dem Lachen nicht heraus, glaubt es mir!

Und, ich sage ja, wir sehen es manchmal vielleicht alles einfach nur zu eng, was? "Tipicamente tedesco, äääähhhh?"




Ihr merkt es schon!?
Ich kann einfach nicht anders als schwärmen, schwärmen und noch einmal schwärmen!

Der Agriturismo Pelagaccio bei Villamagna, in dem wir ein Appartment gebucht hatten, liegt in der Nähe der mittelalterlichen Stadt Volterra, die denjenigen von Euch, die Fans der Twilight- Bis(s) zum Morgengrauen-Vampir-Saga sind, ein Begriff sein wird.
Von hier entstammt natürlich das Vampir-Geschlecht, zu dem auch der schöne Edward gehört.

Wir wurden zum Glück von Nichts dergleichen heimgesucht, und wen diese Art von Literatur weniger interessiert, der kann sich in Volterra auch an den örtlich hergestellten Alabaster- oder Olivenholzartikeln wie Schalen, Leuchten, ect. erfreuen.



Volterra



Lajatico






Kennt Ihr übrigens Alabaster?
Der wird in der Region um Volterra abgebaut, und ich konnte mir bislang eigentlich nichts darunter vorstellen.

Von weitem könnte man ihn für Marmor halten, es ist aber ein Kreidegestein und wunderbar durchscheinend, weshalb es sich auch so gut zur Herstellung von Leuchten, Lichtwändern oder einfach Teelichtern eignet.

Und es gibt ihn in mehreren schönen Farbtönen - von Weiß über Beige und Braun bis Anthrazit.

Habt Ihr den Film „Ein gutes Jahr“ mit Russel Crowe nach dem Roman von Peter Mayle gesehen?
Wenn nicht, holt das unbedingt nach! Gerade jetzt, in der Jahreszeit, wo man sich gern an einem trüben Sonntag virtuell entführen lassen kann!
Er ist mein absoluter Lieblingsfilm und so hinreißend, dass ich ihn bestimmt schon zehnmal gesehen habe.

Wenn Ihr ihn kennt, könnt Ihr Euch Pelagaccio vorstellen, denn es würde Euch gleich an das Weingut erinnern, dass Max von seinem Großonkel geerbt hat.

Es stört auch wenig, dass der Film in der Provence spielt, und Pelaggacio in der Toskana liegt.
Beide Gegenden sind einfach nur charmant, oder?!


Beide Landstriche stehen in meinen Augen für guten Wein, guten Käse, Lebensqualität, malerische Güter, Olivenbäume, Weinberge – und überhaupt:
Dolce Vita!

Nach einer Woche auf dem Agriturismo kann ich Euch meine eigenenEindrücke über die Toskana nun mit folgenden Worten beschreiben:
  1. Hügel,
    die teilweise sanft, teilweise aber auch sehr hoch und unglaublich steil ansteigend, aber immer rund und nie spitz sind, im Laufe des Jahres voll Getreide stehen, jetzt im Oktober aber grob umgepflügt sind, und Dich zum Staunen bringen werden.




  2. Stille!
    Und zwar totale Stille!
    (Ausser Deiner Familie, meine ich...)
    Wir kommen ja nun wirklich nicht aus der Großstadt – um ehrlich zu sein, noch nicht einmal aus einer Stadt – aber in diesem Teil der Toskana herrschte eine solche Ruhe, dass man sich fast die Ohren zuhalten mußte!

  3. Weinberge und Olivenhaine in ungezählter Menge!

  4. Zikaden!
    Kennt Ihr die? Denkt dabei bloss nicht an die Heuschrecken, die Ihr in Eurer Kindheit gesucht und evtl. in Gläser gesetzt habt!
    Ihr werdet niemals eine Zikade fangen, denn deren Tarnung ist einfach zu gut.
    Sie erinnert an ein Stück Holz und ist auf einem Ast einfach nicht auszumachen.
    Dafür ist ihr Schnarren, das unendlich viel lauter ist als das „Zirpen“ der Grillen, schon von sehr weit auszumachen. Näherst Du Dich aber, verstummt die Zikade, und Du kannst Dir förmlich vorstellen, wie sie auf Ihrem Ast in sich hineinkichert, wenn sie Dir dabei zuschaut, wie Du sie suchst.
    Und dennoch! Das Geräusch macht einfach den Süden aus, und ich liebe es von Herzen!

  5. Fasane!
    Kurz hinter dem Haus begann schon die Macchia (niedrige Wäldchen aus Kräutern und Büschen), durchzogen von Lehmpfaden, und wenn wir mit dem Familienhund diesen Pfaden folgten, stoben rechts und links immer wieder Fasane hoch.
    Hier leben unglaublich viele, und Ihre Rufe gehören für mich einfach zum Landleben in der Toskana dazu.
    Leider machen sich auch die Jäger diese Anzahl zunutze, und einmal sahen sich sogar Familienhund und Herrchen während ihres Morgenspaziergangs der Flinte samt Jäger gegenüber.
    Bin ich froh, dass der Jäger dann doch noch erkannt hat, dass Herrchen kein Fasan, sondern Herr Lillewind ist. Obwohl...ich frage mich immer noch, was er wohl eingebracht hätte, wo ein Fasan dem Jäger hier 60,-€ bringt?!
    Keine faire Jagd allerdings, so träge wie die armen Viecher sind....
    (Die Fasane meine ich natürlich! Nicht, dass mir da jemand etwas Falsches denkt!)
    Und, wo wir bei der Jagd sind: Auch

  6. Wildschweine
    leben dort in der Macchia.
    Eigentlich habe ich seit vielen Wochen kein Fleisch mehr gegessen, aber für Wildschweinsalami bin ich dann doch schwach geworden.
    Richtig schwach!
    So lecker ist die!




  7. Zypressen

    Nein! Die Bilder, die Ihr kennt, sind nicht kitschig!
    So sieht es dort aus.
    Zypressen besäumte Wege und Haine, wo Ihr hinschaut.
    Überall veredeln diese spitzen, dunkelgrünen, hohen Nadelbäume den Blick!


    Überhaupt:
    8. Die Fauna
    Unsere Erwartungshaltung für den Oktober war diesbezüglich gar nicht mehr so hoch, daher waren wir umso überraschter, wie grün dieser Teil des Südens auch um diese Jahreszeit noch ist.
    Ansonsten liebe ich die Pinien und die herrlich hohen Schirmpinien, die überall stehen, die Zypressen, die Steineichen (unter denen die Trüffelschweine ja mit viel Glück gleichnam
    iges Gourmet-Gold finden - leider hatten wir kein Schwein dabei), die Feigenbäume, die sogar noch  Früchte trugen, und die Schilfpflanzen an den Straßenrändern

    9. Die Farben!Auch hier denkt ruhig an die augenscheinlich kitschigen Bilder der Maler – denn es ist wirklich wahr.
    Je nach Licht ändern sich die Farben hier von Gelb und Okker bis Violett am Abend!

    10. Der Hund
    Lange Zeit haben wir uns mit unserem Familienhund nicht an einen Urlaub in Italien getraut.
    Zuviele Leute "wußten", dass die Italiener den Hund nicht als Haus- sondern als Hoftier betrachten, gerade schwarze Hunde, die auch noch Knöchelhöhe überschreiten, seien sehr unbeliebt, dürften nicht mit in Restaurants, nicht mit an den Strand, und wenn an den Strand, dann womöglich nicht ins Wasser, gerade einmal ein Chihuahua sei noch akzeptiert, und, und, und...
    Soooooo! Was bin ich froh, mit all diesen Vorurteilen und dem gesunden Nichtwissen aufräumen zu können!
    Ausnahmen gibt es immer, ganz klar, aber wir, und vor allem unser Familienhund, wurden - ausnahmslos - freundlich angenommen!
    Im Restaurant wurde ihm sogar ein Schälchen Wasser gereicht.
    An einer einzigen kleinen Pizzeria in Siena sah ich im Vorbeigehen das Schild, dass Hunde nicht erwünscht sein, ansonsten: Niente!

    Stattdessen:"I Cani sono benvenuto!"
    Also?! Wieder die alte Geschichte: nicht soviel auf anderer Leute Unkenrufe hören! Und...einfach mal machen!

    Ach...und, dass man seinen Hund nicht mit in Museen und Kirchen nimmt, ist doch wohl auch in Deutschland selbstredend, oder?!

    11. Das Wetter!
    Auch da sind wir im Vorfeld ja so gewarnt worden.
    Sehr viele wußten schon, dass wir mit Regen und Sturm rechnen müßten. Nicht ganz unrichtig, das ist wahr! Kann tatsächlich passieren.
    Hier kann es im Herbst - zwischendurch - sehr frisch und stürmisch werden und viel regnen – was uns auch die ausgespülten Lehmwege deutlich zeigten – aber wir hatten das Glück, täglich um die 22 Grad zu haben - teilweise sogar mehr. 
    Die Temperaturen reichten sogar für diverse Pool-Tage und einen Tag am Mittelmeer und abends reichte mir mein Poncho im Garten völlig aus.
    Einziger Nachteil dieser Zeit: Wie überall, wird es natürlich sehr früh dunkel, und die Tage sind dadurch entsprechend kurz.











  8. 12. Das Mittelmeer (seufffzzzzz...)
    Von Villamagna aus sind fast alle prägnanten Punkte, die man mit der Toskana verbindet in ca. 1 bis 1,5 Stunden zu erreichen.
    (Ehrlicherweise allerdings für Entfernungen zwischen

     40 - 70 km...grins)

    Aber hier ist jeder Weg das Ziel, und ich habe jede Fahrt genossen, denn dem Auge wird hier viel geboten.

    So ist auch das Mittelmeer, die etruskische Küste, einen Tagesausflug wert!
    Also!
    Meer??
    Sowieso! Immer! Oder?!

    Und, wenn Ihr, wie wir, einen Hundestrand nehmen möchtet, was um diese Jahreszeit vor Ort aber auch niemanden mehr störte, im Sommer aber Pflicht ist, dann schaut vorher einmal hier nach: Hundestrände









    Ja, und last but noch least fehlt hier natürlich noch....

    13. Der Wein!
    So nah an der Quelle ist man selten!
    Und wir auf unserem Agriturismo besonders...!

    Um ehrlich zu sein, gab es direkt neben unserem Appartment ein Weinlager, aus dem man sich jederzeit bedienen konnte und nur aufschreiben mußte, was man aus den Regalen nahm.

    Dazu gab es im Garten von Pelagaccio ausreichend viele Aussensofas und Liegen und wunderschöne Sonnenuntergänge und - zumindest vom Pool aus - beinahe einen 360 Grad-Blick über die Zentraltoskana.

    Da fragst Du Dich relativ schnell: 

  9. Warum heißt es eigentlich „Wie Gott in Frankreich“??????













Aber davon, was man ausser dem Dolce Vita dort noch unternehmen kann, erzähle ich Euch in einem anderen Post
natürlich auch noch mehr.






Vielleicht entführen Euch meine Photos aber auch jetzt im Oktober noch einmal in die Sonne?!

Gern nehme ich Euch noch einmal mit dorthin!



Ciao und liebste Grüße

Eure Lillewind




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