Dienstag, 21. April 2015

It’s Bärlauch-Time – Are you ready for Pesto?



In den letzten herrlich warmen Tagen hat die Natur ja einen wahren Satz „nach vorn“ gemacht, oder?

Überall sprießt es grün und fängt es an zu blühen und überall duftet es ganz herrlich nach den ersten Blüten an den Bäumen und Büschen.
Es ist eine so wunderbare Zeit, oder?!

Und dieses ist übrigens auch die Bärlauch-Zeit!
Wußtet Ihr das?



Er wächst bei uns in der Region übrigens im Wald und kann gepflückt werden. 
Ein Freund von uns kennt eine Stelle im Wald, in der er wohl in rauen Mengen wächst, die er uns aber leider nicht verraten will. Das machen echt Pilz- und Bärlauchkenner so, habe ich mir sagen lassen. Jeder braucht sein kleines Geheimnis, oder?!

Selbst habe ich ihn im Wald leider auch noch nicht gefunden und – ich gestehe – ich bin auch etwas ängstlich, denn es besteht bei den Blättern durchaus Verwechslungsgefahr mit denen des Maiglöckchens oder der Herbstzeitlosen, die allerdings – kleiner Unterschied – beide giftig sind.
Stellt Euch vor, ich vertue mich und rotte auf einen Schlag Familie Lillewind aus?!

Deshalb mußte ich ihn mir irgendwann selbst in den Garten pflanzen.
Das ist gar nicht einmal die schlechteste Lösung, denn er ist wirklich total unkompliziert, und jetzt freue ich mich Jahr für Jahr, weil er außerdem neben meinem Zierlauch das erste Grün ist, das ich im Beet finde.
Eigentlich nicht einmal verwunderlich, denn die beiden sind schließlich miteinander verwandt.

Und er ist so wunderbar robust, während bei uns im Garten sonst vieles nur einmal blüht und dann den Wühlmäusen, oder wem auch immer, zum Opfer fällt.
Selbst für die Schnecken ist er noch zu früh dran.

Aber sicher kennt Ihr sowieso inzwischen alle den Bärlauch, oder?

Vor ein paar Jahren wurde diese uralte Gemüse- und Heilpflanze ja regelrecht zu einer Modepflanze, und wird seitdem wieder gern in der Küche eingesetzt.
Vorallem auch, weil sie so wunderbar nach Knoblauch schmeckt, im Gegensatz zu dem aber nicht diesen unangenehmen Geschmack und die „Knoblauch-Fahne“ hinterläßt.


Eigentlich sollte er sowieso nur frisch und ungekocht verwendet werden, weil er durch das Kochen sehr viel dieser Charakteristik verliert.
Ich finde ja zudem, dass er gerade ungekocht verwendet das wunderbar Leichte und Frische dieser Jahreszeit verkörpert. Ganz besonders in dieser momentan habe zumindest ich wieder besonders viel Lust auf frisches Grünes wie Salat, ect.




Aus meinem ersten Bärlauch aus dem eigenen Garten in diesem Jahr habe ich nun ein Pesto bereitet, das ich wirklich liebe. Und die perfekte Abrundung dazu sind frische, selbstgemachte Gnocchis.




Das ist für mich ein perfektes Essen für das Wochenende. Besonders gern für einen Freitag- oder Samstagabend, denn die Zubereitung selbst hat für mich schon etwas Entspannendes. Und die ganze Familie kann sich beteiligen.
Natürlich braucht es zudem mehr Zeit als mir in der Woche zur Verfügung steht und ist der perfekte  Kontrast zu meinen Mittagessen in der Woche.
Bei denen bemühe ich mich zwar auch immer um Frisches und frisch Zubereitetes, aber ich müßte lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir der Alltag als berufstätige Mutter täglich die Zeit und die Muße für ein Essen wie dieses lassen würde.




Die Zubereitung frischer  Gnocchis habe ich übrigens vor vielen Jahren von meiner lieben Freundin Grazia gelernt.
Eine waschechte Italienerin. Und weil der Mensch ja seine Erinnerung am besten über Gerüche, Geschmack und Eindrücke abspeichert, erinnert mich die Zubereitung immer wieder an die vielen schönen Abende, die wir miteinander verbracht haben. Jetzt wohnt sie dazu leider zu weit weg…

Deshalb lade ich jetzt Euch ein, mit mir mit viel Liebe ein schönes, italienisches Abendessen zu zaubern.
Ich verrate Euch auch alle Tricks, die ich gelernt habe!


Aber zunächst nehmt Euch doch auch ein Glas von dem leckeren Roten…und dann geht’s auch schon los.

Ich habe schon alles besorgt:


Für das Pesto
50 g  Bärlauch (mehr hat mein Garten leider 
               nicht hergegeben – aber Ihr
               könnt das Rezept bei größeren
               Mengen gut anpassen!
10 g  Pinienkerne
40 g  Parmesan
100 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer nach Geschmack



Für die Gnocchi
2 kg  Kartoffeln – mehlig kochend (das ist
                  ganz wichtig!)
200 g Mehl
2     Eier

Und los geht es!

Für die Gnocchi könnt Ihr die Kartoffeln entweder in Salzwasser kochen, pellen und durch die Presse drücken, aber ich habe eine viel einfachere und effektivere Möglichkeit für Euch!

Die allerbeste Erfahrung habe ich nämlich mit dieser Methode gemacht:
Ihr legt die Kartoffeln einfach auf ein Backblech und schiebt sie samt Schale für ca. eine Stunde bei 200°C in den Ofen! 

Und während die Kartoffeln im Ofen sind, trinkt Ihr mit Eurem Mann noch ein Gläschen von diesem leckeren Roten in der Abendsonne auf der Terrasse.
Gut, oder?!

Und, während die Kartoffeln  im Backofen sind, kommt zwischendurch das Einfachste: Das Pesto!
Dazu werden ganz einfach alle Zutaten zusammen in den Mixer geworfen und gehäckselt, bis das Pesto fein genug ist.
Dann schmeckt Ihr es etwas pikant ab und…fertig!

Nach der Stunde im Backofen  könnt Ihr die Kartoffeln nicht mehr pellen, sondern müßt sie halbieren und mit einem Löffel aushöhlen.
Das geht aber mindestens genauso schnell wie Pellen, und die Masse hat zudem die perfekte trockene und mehlige Konsistenz für die Weiterverarbeitung.
Man muss sie dann noch nicht einmal mehr durch die Presse drücken, sondern nur die Eier, das Mehl und etwas Salz hinzugeben und alles mit den Fingern zu einem glatten Teig verkneten.

Diesen muss man dann ein paar Minuten ruhen lassen, aber nicht zu lange, denn sonst wird er zäh und läßt sich nicht mehr gut formen.

Nun bringt Ihr in einem Topf Salzwasser zum Kochen.



Aus der Teigmasse  formt Ihr mit reichlich Mehl  fingerdicke Rollen und schneidet mit einer Gabel  alle zwei  bis drei  Zentimeter ein Stück ab, das Ihr mit den Zinken der  Gabel  leicht platt drückt.
Das ergibt das typische Gnocchi-Muster.

Die fertigen Gnocchi laßt Ihr am besten nebeneinander auf der bemehlten Arbeitsplatte liegen und stapelt sie nicht. Ihr werdet sie sonst schlecht wieder auseinander bekommen.

Sobald das Salzwasser kocht, gebt Ihr mit einer Schaumkelle die Gnocchi einzeln ins Wasser, bis der Boden des Topfes bedeckt ist. Mehr nicht, sonst klebt auch alles aneinander.
Nach ca. zwei Minuten steigen sie schon an die Oberfläche, was heißt, dass sie fertig sind.
Ihr könnt sie dann  direkt mit dem Pesto und viiiiiiieeeel Parmesan servieren!

Buon Gusto!




Die Reste des Pestos halten sich übrigens ein paar Tage im Schraubglas.  Länger ist das bei uns auch gar nicht möglich, denn es schmeckt auch köstlich zu Spaghetti!

Und wisst Ihr, was ich am schönsten finde?
Die Gemütlichkeit bei der Zubereitung. Und alle helfen beim Kochen mit.



Jeder übernimmt dabei selbstredend die Aufgabe, die ihm am meisten liegt. Mein Mann muss hinterher immer die Arbeitsfläche sauber schrubben…

Und das war wieder

Eure Lillewind

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