Samstag, 29. August 2015

Krimis, Kartoffelpizza, Ferien....




Gerade hat die Schule erst wieder angefangen, da fange ich schon wieder an, zu träumen!

Und wißt Ihr was?
Wir verlängern dieses Jahr den Urlaub ins Endlose… Oder wir machen endlos Urlaub...?!
Oder wir machen es uns einfach richtig schön…


Deshalb nehme ich Euch in fünf Wochen noch einmal mit nach Italien.
Genauer gesagt, in die Toskana!
Es muss einfach sein!







Und, wenn Ihr auch solche Toskana-Fans seid wie ich, kann ich Euch zur Einstimmung nur die Krimis von
Felicitas Mayall empfehlen.
Die Krimis spielen immer entweder in München oder Siena, und die Kriminalfälle werden immer von der deutschen Kommissarin Laura Gottberg und dem italienischen Commissario Angelo Guerrini in Amtshilfe gelöst.

Wunderbar...! Neben wirklich realistischen und spannenden Kriminalfällen gibt es immer reichlich Liebe, Wein, leckeres Essen uuuund... Toskana.





Besonders „Wolfstod“ hat mich direkt von einem holländischen Campingplatz in die Toskana entführt.

Ich hätte direkt den Koffer packen können, denn neben der Klärung des Mordes am deutschen Schriftsteller,
Wolf Altlander, der tot in seiner Villa bei Siena gefunden wird, verbringt das deutsch-italienische Kommissaren-Duo viel Zeit mit gutem Essen in schönster Lage, und immer wieder werden historische und geographische Besonderheiten dieser Gegend in die Geschichte eingebaut.
Wie übrigens in allen neun Bänden, die es bislang in der Reihe gibt.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, auch wenn sie manchmal schwierig ist....

Seit dem ich "Wolfstod" gelesen habe, bin ich im übrigen total verliebt in Kartoffelpizza.







Wenn ich sie mittags für die Kinder und mich zubereite, lasse ich allerdings den Rotwein weg, den die beiden Commissari schon in der toskanischen Mittaghitze geniessen, und nehme stattdessen nur den Espresso und eine 10-minütige Siesta auf dem Familiensofa, während nebenan jemand seine Hausaufgaben macht.

Das ist mir ja sowieso lieber als im Olivenhain mit Blick auf die toskanischen Hügel zu sitzen.
Wer will das schon haben, oder?!

Einziger Trost ist, dass ich auf dem Familiensofa vermutlich auch nicht von der Chinesenmafia angeschossen werden kann – die Commissari schon.






Falls Ihr also auch Toskana-Feeling haben möchtet, besorgt Euch unbedingt die Krimis.

Und hier dann auch noch das passende Rezept für Laib und Seele - für unseren Hausgebrauch etwas abgewandelt, indem ich für den Teig Dinkel- statt Weizenmehl benutze, und etwas weniger Olivenöl.





Nach dem Original, das neben den Kohlenhydraten auch noch in Öl schwimmt, benötigst Du nämlich definitiv eine längere Verdauungspause als es Familiensofa und Hausaufgaben hergeben!



Toskanische Kartoffelpizza

Du benötigst für den Hefeteig des Bodens:
300 gr Dinkelmehl (oder eben Weizenmehl)
1/2 Hefelwürfel
250 ml lauwarmes Wasser
2 EL Olivenöl
1 TL Agavendicksaft (oder Zucker)

Für den Belag benötigst Du:
5 mittelgrosse Kartoffeln
2 EL Salz
4 EL Olivenöl
100-200gr Schafskäse 
         (im Originalrezept werden nur
          100 gr verwendet, ich habe gleich
          das ganze Stück verbraucht!)
2 EL Rosmarinnadeln
etwas schwarzen Pfeffer

Aus den Teigzutaten setzt Du einen Hefeteig an, der mindestens 30 Minuten gehen sollte.
Wie das geht, weiß Du, oder?

Entweder wirfst Du - wie ich - alles gleichzeitig in den Thermomix und läßt den kneten, oder Du füllst das Mehl in eine Schüssel, bildest in der Mitte ein Vertiefung, in der Du die Hefe mit dem Zucker, etwas Wasser und etwas Mehl schon einmal verknetest und für ca. 5 Minuten ruhen läßt.
Danach knetest Du immer mehr Mehl und Wasser dazu, bis Du eine feste, glatte Teilkugel hast, die Dir nicht mehr an den Fingern klebt.

Ich (bzw. mein Thermomix) haben das übrigens schon morgens getan (und den Teig dann den ganzen Vormittag, während wir in der Schule und im Büro waren, gehen lassen.


Mittags heizt Du dann zunächst den Backofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vor.

Dann werden die Kartoffeln geschält und mit einer Gurkenreibe oder - wie bei mir - mit einem scharfen Messer in möglichst dünne Scheiben geschnitten.
Diese Scheiben werden auf einem Teller mit Salz bestreut, und man läßt sie erst einmal ziehen. 

Diese Zeit kannst Du dann nutzen und den fertigen, fluffigen Hefeteig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech ausrollen.
Der Teig wird mit ca. 2 Esslöffeln des Olivenöls bestrichen.

Nach ca. zwanzig Minuten werden die Kartoffelscheiben für ca. fünf Minuten in kaltes Wasser gelegt und dann im Sieb gut abgetropft, bevor Du sie auf dem Teig verteilst.

Das Ganze wird noch mit Salz und Pfeffer und – ganz wichtig – Rosmarinnadeln bestreut, der Schafskäse zerbröselt und darüber gestreut und das Ganze noch mit dem restlichen Olivenöl beträufelt.
Im Original wird gern sehr reichlich genommen, ich versuche, mit der Menge von zwei Esslöffeln alle Kartoffelscheiben zu erwischen.

Nun kommt die Pizza für ca. 20 Minuten in den Ofen. Fertig ist sie, wenn die Kartoffeln an den Rändern braun werden.






Ich finde sie köstlich.

Und mit einem Tomatensalat, der schnell zubereitet ist, habe ich ein vollwertiges, leckeres Mittagessen mit dem absoluten Toskana-Feeling auf dem Tisch!



Ciao!
Eure Lillewind










Montag, 24. August 2015

Die Sache mit der Zivilcourage.... Oder, was mich gerade nachdenklich macht









Vorab: Keine Sorge!
Dieses wird jetzt kein politischer oder gesellschaftskritischer Post.

Das ist überhaupt nicht mein Ding und an das Thema werde ich mich mit meinem gesunden Halbwissen auch gar nicht heranwagen.

Ich bin ohnehin viel mehr der Herzens- als Vernunftmensch.
Das ist nicht immer gut, aber immerhin besser als Vernunftmensch ohne Herz, finde ich.
Vorallem, weil ich glaube, dass es derzeit in Deutschland viel zu viele "Vernunftmenschen" mit gar keinem Wissen, dafür aber auch noch wenig Herz gibt, für die ich mich schäme.

Autsch, das war krass, ich weiß....!


Aber eigentlich wollte ich Euch von etwas sehr Nettem erzählen, dass meiner Familie und mir während unseres Urlaubs in Österreich passiert ist, und das mich sehr nachdenklich gemacht hat, was meine eigene Bereitschaft zum Hilfsbereitsein betrifft....

Wie Ihr ja wisst, kann in den Bergen das Wetter sehr schnell umschlagen, und wie Ihr sicher auch wisst, ist der Sauerländer Laie mit all seinem technischen und intellektuellen Wissen nicht so recht in der Lage, das wahre Ausmaß eines Regengusses in den Bergen einzuschätzen - oder überschätzt sich vielleicht auch einfach selbst?!

Völlig sorgenfrei sind wir jedenfalls eines Morgens, während unseres Österreich-Urlaubs, bei strahlendem Sonnenschein und - eigentlich viel zu warmen 30'C - zu einer richtig schönen Wanderung aufgebrochen.

Ca. 1,5h sind wir mächtig steil den Berg hinaufgekraxelt, und machten in dieser relativ kurzen Zeit einige hundert Höhenmeter. Als wir dann vor dem Abstieg unterhalb des Gipfelkreuzes in einer Alm einkehrten, hatten wir uns das in meinem Augen redlich verdient und waren so in die Aussicht und unseren Spaß vertieft, dass uns der Himmel hinter den schattenspendenden Bäumen ziemlich wurscht war.

Stutzig wurden wir erst, als in einer Gruppe auf der Bank neben uns Unruhe ausbrach, die Sennerin selbst noch aus der Alm gelaufen kam, den baldigen Wetterumschwung bestätigte und anfing, die Sonnenschirme abzubauen. 

O.k....nass werden wollten wir so recht auch nicht - und brachen auch auf, weil sich niemand festlegen wollte, ob es besser wäre, „den Regen“ abzuwarten oder vor ihm im Tal zu sein.

An etwas wirklich Schlimmes dachte keiner von uns, und für den 'worst case' hatten wir schließlich unsere Regenjacken im Rucksack.

Dennoch haben wir den Abstieg durch den Wald über fast unbefestigte Wege regelrecht im Dauerlauf genommen - auch weil es mit müden Beinen (natürlich nur meine!) leichter ist, einfach "laufen zu lassen" als auch noch abzubremsen.

Wir kamen dann auch ganz schön schnell ganz schön weit, und erst kurz bevor wir oberhalb des Tals auf die ersten Wiesen kamen und die ersten Höfe sahen, fielen tatsächlich die ersten, schweren Tropfen.

Trotz kurzer Überlegung, uns einen Baum zum Unterstellen zu suchen, sind wir erst einmal weiter gelaufen und irgendwann aus dem Wald auf eine Wiese getreten.

Kurz überlegten wir noch, welchen weiteren Weg wir nehmen mussten, da riefen bzw. schrien uns am Ende der Wiese ein paar Leute, die vor einem ca. 200 m entfernten Bauernhaus standen, lauthals zu, wir sollten kommen.

Erst schießen einem in einem solchen Moment ja ganz komische Gedanken durch den Kopf...
"Die verwechseln uns?!"
Fast hätte mich nach den angesprochenen Leuten umgedreht, ...aber mein Mann ließ sich nicht zweimal bitten, und trieb uns alle an, loszulaufen.

Zumal die Rufe vom Hof dringlicher wurden - wir sollten nicht nur kommen, auch nicht laufen, sondern rennen.

Und zwar, was das Zeug hielt!

Also schossen wir los und, während ich noch dachte, daß uns jetzt auf der ungemähten Wiese, die wir als Abkürzung überqueren mußten , die Zecken anspringen, kam schon die Ansage vom Hof, noch schneller zu laufen, ja, die Füße in die Hand zu nehmen, alles zu geben.
Hatte ich womöglich den Braunbären in meinem Rücken nicht gesehen???

Wir gaben alles...d.h. laut späterer Aussage meiner Familie gab ICH alles und war trotzdem die Letzte! (Das sagt Dir auch keiner, wenn Du Kinder bekommst, oder?!)

Vor dem Hof wurde nicht lange gegackelt, und wir wurden direkt ins Haus getrieben gebeten.
...und daaaaaaaannnnnn gingen die Schleusen im Himmel auf..!

Nach einem der schlimmsten Regengüsse, die ich in meinem Leben miterlebt habe, fielen plötzlich - ungelogen! - Golfball-große Hagelkörner Hagelbälle vom Himmel.

Und davon nicht nur ein paar, sondern gleich minutenlang!






Mit Grausen stellten wir uns vor, wie wir ausgesehen hätten, wenn uns diese lieben Menschen nicht ins Haus geholt hätten - denn ausreichenden Schutz hätten wir keinen mehr gefunden.

Und in Anbetracht des Umstands, dass unser Auto, das nur wenige Kilometer weiter stand, echte Hagelschäden und Beulen davongetragen hat, kann ich mir nur vorstellen, dass bei uns das Krankenhaus fällig gewesen wäre.

Stattdessen saßen wir da im Trockenen im neu ausgebauten ehemaligen Heuboden mit diesen lieben Menschen vor dem Panoramafenster und waren einfach nur unglaublich dankbar!

Dankbar, dass es so etwas gibt!

Dass man von Leuten, denen man völlig fremd ist, in deren Haus gerufen wird!

Und unglaublich ungläubig, dass wir wirklich mit diesen netten Menschen und deren fünf Töchtern im Alter von drei bis 24 Jahren an einem Tisch sitzen durften, um über eine  Stunde lang das Ende des Regens, der dem Hagel folgte abzuwarten, während die Töchter Getränke brachten,
für die nachher niemand etwas annehmen wollte.







Ich dachte seitdem ganz oft darüber nach, was bei uns zuhause passiert wäre - wie ich womöglich selbst reagiert hätte.
Hätte ich überhaupt soweit gedacht??
Wäre ich aufmerksam genug gewesen?

Und wie hätte ich es gefunden, an meinem “ ach-so-heiligen“ Sonntag Wildfremde in unserem Wohnzimmer sitzen zu haben, statt bei diesem ungemütlichen ( und drinnen wieder so gemütlichen) Wetter zu lesen oder einfach auf dem Sofa zu chillen?!

Ich hörte in Gedanken auch schon so manchen anderen Zeitgenossen vor sich hin brummeln, als er diese "Flachland-Laien" sah und am Verstand der Menschheit zweifeln, und dann einfach kopfschüttelnd weiterlaufen lassen, weil so viel Doofheit das nun einmal verdient hat!

Und Ihr?
Wie hättet Ihr reagiert?

Hättet Ihr hier im Kleinen schon geholfen?

Denn vergesst nicht, wir sprechen hier von Hagelkörnern…nicht von Bomben!
Die hätten uns sicher weh getan, aber die hätten uns nicht umgebracht, und wir mussten nicht alles zurücklassen und waren nicht mittellos und mussten auch nicht miterleben wie unsere Kinder über Bord geworfen worden wurden, weil sie zu laut weinten oder andere schlimme Dinge….

...und dennoch: wir sind mit ganz offenen Armen aufgenommen worden!

Das wünsche ich mir für all diese armen Menschen, die gerade traumatisiert und erschöpft bei uns ankommen und versuchen ein wenig Frieden zu finden, um sich von all dem Schrecklichen, dass sie erleiden mussten, zu erholen oder schlicht, ....zu überleben.

Und, dass da dann niemand steht und schreit:Hier ist kein Platz für Euch!


Nachdenkliche Grüße von

Eurer Lillewind




















Dienstag, 18. August 2015

Wenn das Om das Sauerland küsst – Yogafestival Sauerland 2015 - Der besondere Bericht für Euch!

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Ich freue mich riesig, Euch heute mit diesem Post zu einem Event der ganz besonderen Art mitnehmen zu können und hoffe von Herzen, dass Ihr, während Ihr meinen Post lest, tatsächlich ein wenig von der Leichtigkeit und Sonne und Energie und dem Lächeln spüren werdet, dass ich noch immer im Gesicht habe, wenn ich an den letzten Samstag zurückdenke...

Aber anders angefangen:

1. Woran denkt Ihr, wenn Ihr das Wort „Festival“ hört?
Ich denke dabei eigentlich sofort an ausgelassene und lächelnde Menschen in bunten Kleidern, an Sommer und Sonne, an den Summer of Love und San Francisco und habe auch sofort die Melodie und den Refrain von Scott McKenzies berühmten gleichnamigen Song im Ohr (klick hier):


„If you’re going to San Francisco,
be sure to wear some flowers in your hair.
If you come to San Francisco,
Summertime will be a love - in there.“
                    

2. Und woran denkt Ihr, wenn Ihr das Wort „Yoga“ hört?
Bestimmt denkt Ihr wie ich an Leute, die auf Matten in den eigentümlichsten Haltungen verharren, dabei laut atmen oder dunkel vor sich hin brummen, und offensichtlich darin ihre Erfüllung finden?
Oder an Sonnengrüße, Hunde, die nach unten oder nach oben schauen , Kopfstände und friedliche Krieger?
Oder Leute, die im Schneidersitz mit geschlossenen Augen und vor der Brust zusammengelegten Händen meditieren?

Guuuut, denn wenn Ihr nun die beiden Worte und die Bilder, die Ihr und ich dazu im Kopf hatten, zusammenfügt, und noch sieben junge, verrückte und temperamentvolle Yogalehrerinnen, ganz viel Energie, Sonne, Liebe, yogisches Wissen und Spaß dazu gebt, dann seht Ihr es vor Euch:



Das Yoga-Festival Sauerland 2015!















Und ich hatte das große Glück, dabei sein zu dürfen, und Ihr werdet schnell merken, dass ich noch immer ganz geflasht bin, was diese sieben Yoginis dort im kleinen Sauerländer Hövel – einem winzig kleinen Fleck auf der Deutschlandkarte – auf die Beine gestellt haben.
 
Ein Yogafestival ist ja grundsätzlich keine neue Erfindung. 
Aber bislang verband ich damit einen, über drei Tage andauernden riesigen Workshop in einem Kölner Hotel, an dem ich zwar gern einmal teilnehmen wollte, es aber aus mehreren Gründen nie getan habe.

Einer davon war schlicht die Angst, dass ich womöglich schon im Laufe des ersten Vormittags nach dem Besuch einer Yogasession bei der Königin des Kundalini-Yogas,
Ghurmuk Kaur, vor Erschöpfung mit der Bahre aus dem Hotel getragen werden müßte.
Und das bei einem sauteuren Ticket.
Kein sehr attraktiver Gedanke, oder?!
Also lieber gar nicht hingehen...
Was kann ich mich da glücklich schätzen, dass es im Sauerland diese wunderbaren Frauen gibt, die eine kleine Spinnerei wahr gemacht, und sich getraut und mit dem Yogafestival Sauerland etwas ganz Wahnsinniges auf die Beine gestellt haben!


Man sollte ja meinen, das es überhaupt schon eine Aufgabe ist, den Yoga in das dröge Sauerland zu transportieren, aber da gingen



gleich noch weiter und stellten glatt ein ganzes Festival
mit 250 (zweeeeeiiiihundertfüüüüünfzig!!!) Yogis und Helfern auf die Beine.








Und das im kleinen Dörfchen Hövel bei Sundern im Sauerland mit selbst nur sechshundert Einwohnern.

Auch Lillewind durfte also vor Ort sein, und da dieses, wie gesagt, mein erstes Yogafestival war, freue ich mich, Euch hier an meinem Tag auf diesem wunderbaren Event teilhaben zu lassen.

Samstagmorgen, 06.00Uhr: 
Der einzig schlimme Moment dieses Tages: Der Wecker klingelte!
Das Festival sollte um 8 Uhr morgens beginnen, und mein persönliches Ziel - leider ist die Pünktlichkeit ja eine Zier! - war es daher um 7.30h auf dem Gelände von Katis "Yogaraum", wo das Ganze stattfand, einzutreffen. 
Da ich auch ungefähr wußte, welche Besucherzahlen erwartet wurden, wollte ich mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, in Ruhe einen Parkplatz zu suchen und alles erst einmal auf mich wirken zu lassen.
Nichts schlimmer, als gehetzt beim Yoga ankommen, oder?!

07.25h
Schon am Ortseingang Hövel sah ich die ersten grünen T-Shirts mit dem Aufdruck „Team“, in dem 12-16-jährige Jungs und Mädels steckten, und den Job der Parkeinweiser übernommen hatten.






Ausserdem sah man rechts und links schon die ersten Gruppen von – unverkennbar – Yogis, die zu Fuss dem Festivalort zustrebten.

Hah, das hatte schon etwas Flair von Grossveranstaltung im kleinen Hövel.
Innerlich konnte ich mir daher ja schon das erste fröhliche Grinsen nicht verkneifen.

Ansonsten stellte ich sehr bald fest, dass ich durchaus nicht die einzige war, die gedacht hatte, 7.30h sei eine gute Zeit, um in Ruhe anzukommen.

Im Gegenteil!

7.30h:
Ziel erreicht!
Vor dem Yogaraum war ein Zelt aufgebaut, in dem man nach Anmeldung beim jungen grünen Gemüse Team sein kleines grünes Bändchen für das Handgelenk bekam, das einen als Teilnehmer des Festivals kennzeichnete.

Das machte mich gleich zum Teil der Gruppe!
Ich gehörte dazu! 
Auch die Aufschrift: „I am – a part of it!“ - das Motto des ganzen Festivals machte das schnell deutlich.





Ansonsten staunte ich über die Professionalität, mit der der leidige organisatorische Teil ablief.

Vor dem „Yogaraum“ also die Anmeldung – alles arrangiert durch das junge grüne „Team“ - daneben ein Toilettenwagen und zusätzlich auch ein Sanitätswagen.
Ich sage nur: Großveranstaltung in Klein-Hövel!
Aber, gut, bei 250 Teilnehmern muss man leider mit allem rechnen.

Alles lief dennoch so enspannt ab, das gar nicht auffiel, wieviele Leute sich bereits auf dem Gelände befanden. Und das waren einige.

 
7.40h
Auf dem Gelände selbst dann die nächste Überraschung für die, die es - wie ich - auch zu anderen Zeiten kennen!





Da gab es eine "Wiese 1" mit einem großen offenen Zelt, eine "Wiese 2", ebenfalls mit einem offenen Zelt , Katis Yogaraum selbst, zwei kleine Zelte, in denen Massagen und Heilbehandlungen angeboten wurden, einen Verpflegungswagen, in dem ayurvedisch gekocht wurde, einen Stand, an dem man leckere, frisch gemixte Smooties bekommen konnte, und sogar einen wunderschönen Schmuckstand. 

Who the...hatte DAS alles aufgebaut?

7.46h
Staunen und Sprachlosigkeit!
Alles war so perfekt dazu ausgelegt,
einen Tag ganz mit sich selbst in schönstem Ambiente und in absoluter Wohlfühl-Atmosphäre zu verbringen, um sich selbst etwas richtig Gutes zu tun. Wow!


7.50h
Ich fand noch einen Platz im Zelt auf Wiese 1 und rollte meine Matte aus.

8.00h
Das Festival startete pünktlich auf die Minute wie seine großen Brüder überall auf der Welt mit einer „Opening Ceremony“ zur Begrüßung und einem ersten Mantra-Singen.












Und jetzt dürft Ihr sofort wieder an Scott McKenzies
"San Franzisco" denken, dann könnt Ihr die Atmosphäre, die sich dort sehr schnell einstellte, nachfühlen.

Und dann bitte direkt an Osho denken und an die, die auf der Wiese sassen und an seinen Lippen hingen.

Und dann stellt Euch dazu noch ganz viel Sonne, bunte Kleider in allen Farben und überall lächelnde Menschen vor.

Dann seid auch Ihr um 08.10h angekommen beim
Yogafestival Sauerland 2015!

Im Gegensatz zur grauenhafte Wettervorhersage war zum Glück schon jetzt klar, dass dieses ein herrlicher Tag werden würde. 








Im Zelt hatten nicht alle Platz, und wer somit nicht auf den Platten des Zeltbodens seine Matte ausgerollt hatte, breitete sie gleich auf der Wiese aus, und kam damit noch mehr in den Genuss, den blauen Himmel, die grüne Wiese, das gelbe Kornfeld nebenan, die angenehm frische und dennoch nicht
kühle Brise und den Mantra-Gesang,
begleitet von Natalie am Harmonium, zu genießen.







Natalie Lübke-Rüschenbaum, Yoga-Studio "Yogarausch", Sundern-Langscheid












Und, während ich hier so zurückdenke und das hier schreibe, muss ich schon gleich hier zum ersten Mal sagen (und dann noch ganz viele Male mehr!):
Mädels, Danke, dass Ihr das geschafft habt!

Danke, für dieses Wahnsinnsgefühl und diese Stimmung und San Francisco direkt vor unserer Haustür.
So schnell wird keiner der Anwesenden das vergessen.






Das Publikum war übrigens ebenfalls eine Wucht.
Wer dachte, da kämen höchstens ein paar junge Frauen (denn im Sauerland ist Yoga ja noch so ein Frauending, oder?!), der mag sehr überrascht gewesen sein, auf der Wiese alle Altersklassen, angefangen beim 9-Monate alten süssen Fratz bis zum älteren Herrn, der statt Matte immer seinen Stuhl dabei hatte, und auch jede Menge männliche Yoga-Energie vorzufinden.
















9.00h
Nach dem Morgenmantra gab es eine halbe Stunde Zeit, um sich zu orientieren und zwischen zwei verschiedenen Yoga-Kursen, die jeweils auf Wiese 1 und 2 stattfanden, und einem Vortrag im „Yogaraum“, zu wählen.
So sah das Programm übrigens über den ganzen Tag aus.
Immer zwei Yogakurse von jeweils eineinhalb Stunden gleichzeitig auf Wiese 1 und 2 und zur gleichen Zeit ein Vortrag im "Yogaraum". Und Lillewind hatte die Qual der Wahl.
Dann wieder eine halbe Stunde Pause zum Ausruhen, orientieren, plaudern, bis es weiterging.

Manche Gruppen packten in der Zeit auch einfach ihr mitgebrachtes Picknick aus, und wieder andere lagen auf ihren Matten auf der Wiese in der Sonne oder begannen gar für sich ihre erste Meditation.










Besonders das mit dem Vortrag im Yogaraum fand ich im Vorfeld schon einmal sehr beruhigend, denn ich dachte, dass ich mich ja jederzeit ganz alibimässig dort hinsetzen könnte... ... um mich dort etwas auszuruhen, falls es Ghurmuk Kaur, Kati, Natalie, oder wer die Stunde gerade gab, zu doll mit uns treiben würden.
So als kleine Sicherheit, meine ich...

So dachte ich mir das...! Aber dann kam alles ganz anders!

 
9.30h
Ich entschied mich als erstes für Yoga bei Sada - ebenfalls auf Wiese 1.

Ihre Stunde trug den Titel „Öffne Dein Herz“, während auf Wiese 2 Gudrun den „Krieger in Dir – Demut, Kraft, Anmut“ zum Thema gemacht hatte.

Im Yogaraum erklärte derweil Reinhard, „Die Essence des Yoga“.







Hatte ich mich im Vorfeld gar nicht so gut entscheiden können, hatte Sada mich und mein Herz schon nach kürzester Zeit voll im Griff.
Wie auch nicht, wenn eine so warmherzige Yogalehrerin beim Anblick dieser vielen Yogis, die mit ihr ihr Herz öffnen wollten, selbst vor Freude mit den Tränen kämpfte.


Sada Bongartz, YOGA Studio Sundern


Am Ende dieser Yogafrequenz konnten diejenigen,  die auf der Wiese übten, im Shavasana, also der Totenhaltung, in der der Yogi seine Yogafrequenz beendet, ganz herrlich ihr Gesicht in die Sonne halten.

In diesen Minuten hätte jeder Pilot, der gerade über Hövel geflogen wäre, an ein gelungenes Massaker geglaubt, wenn er die Wiese 1 unter sich gesehen hätte.


Aber auch im Zelt habe ich die leichte Brise und die Farben des Feldes und des Himmels einfach nur genossen.






11.00h
Pause!

In dieser halbe Stunde schlenderte ich etwas über das Gelände, plauderte hier und da ein wenig, widerstand nur mit Mühe dem Schmuckstand und gönnte mir stattdessen einen leckeren und mega-gehaltvollen Kokos-Vanille-Kurkuma-Shake am Smoothiestand.
Man lebt schließlich nur einmal!









 

11.30h
Ich hatte wieder die Qual der Wahl...
Katis Hatha-Yoga-„Reise durch die Chakras“ versus
Anusara-Yoga bei Birgit oder Holgers Vortrag
über Powerfood?!

Ich blieb bei Kati und wanderte mit halb San Francisco durch die farbenfrohen Chakren (Energiezentren) meines Körpers.


Kati Reppel, Yoga-Studio "Yogaraum", Sundern-Hövel






Unglaublich, aber bei dieser Abfolge von Yogahaltungen, im Wechsel mit dem Nachspüren nach jedem Chakra, von denen es übrigens vom Wurzel- bis zum Kronenchakra in Deinem Körper sieben gibt, entspannte ich tatsächlich so sehr, dass ich im Shavasana beinahe eingeschlafen wäre. 
Auch hier also wieder die vielen toten Yogis auf Wiese 1.







13.00h
Zeit für die einstündige Mittagspause, in der die ayurvedische Catering-Anbieterin, InesWirth, zusammen mit Ihrem Team ihr Curry, vegane Burger, vegetarische Samosas und andere Leckereien servierte.






Ich war wirklich gespannt, wie das bei der Zahl an Menschen wohl funktionieren konnte, wenn diese sich auch auf dem Gelände total verstreuten, sodass niemals ein Gefühl der Enge oder Fülle oder gar Überfüllung aufkam.
Dennoch: Es galt ca. 150kg Essen auszugeben.

Ihr glaubt es nicht, aber in völliger Ruhe wurde an drei Stellen Essen serviert, bei denen sich natürlich kleine Schlangen bildeten, die aber im Nu „abserviert“ waren.
Ohne irgendeine kleine Spur von Stress! 
Unglaublich, denn davon könnte sich so manche
Großküche, die das täglich macht, eine Schnitte
abschneiden.







Antje Böcker, Yogastudio "Yoga Republic", Letmathe


14.00h
Satt...! Und so lecker war es!
Und nach so einem leckeren Essen und einer entspannten Pause mit Freundinnen in der Sonne  dachte ich, sei die richtige Zeit, sich nicht allzusehr anzustrengen - alle indischen Götter mögen mir meine europäische Mittagsträgheit verzeihen - und entschied mich für die Herzchakra-Meditation bei Ananda Gotam Kaur und ihren Begleiterinnen.
Also wieder auf zu Wiese 1.

Die drei boten an sich schon einen imposanten Anblick, aber Ihre Musik erst. 

Ob mich das wirklich ansprach, kann ich bis heute nicht sagen, aber beeindruckend es. Eine Wahnsinns-Stimme zudem.

Zur Meditation selbst muss ich Euch allerdings sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass ich von Meditation Muskelkater bekommen könnte. 
Meditation! Das ist doch das, wo man im Schneidersitz und gefalteten Händen still da sitzt und nichts tut, als in sich zu gehen?!

Leute, es ist durchaus möglich Muskelkater vom Meditieren zu bekommen, denn bei dieser Khundalini-Methode streckt man ganze elf Minuten lang die Arme im Rhythmus von vier Kundalini-Mantras abwechselnd im 60 Grad-Winkel vor sich in die Höhe und zieht sie wieder vor den Körper. 
Du, Laie, mach das einmal elf Minuten lang. 

Das Mantra, das dazu gesungen wird ist übrigens das Mangala-Charn-Mantra , wie ich lernen konnte, und falls Du jetzt ausprobieren möchtest, ob Du Muskelkater vom Meditieren bekommst, habe ich es hier aufgeschrieben:

AD GURAY NAMEH
JUGAD GURAY NAMEH
SAT GURAY NAMEH
SIRI GURU DEVAY NAMEH

Ich kannte dieses Mantra bereits, aber ansonsten wirkt es auf den totalen Anfänger durchaus befremdlich, wie ich auch am Samstag wieder feststellen konnte.

Erstaunlicherweise wirkt es aber tatsächlich. 
Glaubt mir, dieser Wechsel von Bewegung und Ruhe und Konzentration auf das, was man da tut, stoppt jede Gedankenschraube in Dir.

Alternativ hätte ich übrigens an einer Iyengar-Yoga-Session bei Reinhard auf Wiese 2 oder dem Vortrag "Die Energie folgt der Aufmerksamkeit" bei Carsten im Yogaraum teilnehmen können.







16.ooh Nach einer ganz weltlichen dicken Waffeln, die vom Höveler Kindergarten gebacken und verkauft wurde, nahm ich dann an einem Vortrag über "Gewaltfreie Kommunikation" bei Antje teil.

Diese Gelegenheit empfand ich als besonderes Geschenk, denn das Thema interessierte mich schon seit langem - schließlich bin ich Ehefrau und Mütter von zwei Söhnen und habe Freundinnen, da gibt es ja schon einmal das eine oder andere Konfliktchen -  aber  an den Workshops, die zu dem Thema angeboten werden, konnte ich bisland aus den verschiedensten Gründen nicht teilnehmen.

Zunächst musste ich mir eingestehen, dass meine Vorstellung von gewaltfreier Kommunikation, nichts, aber überhaupt nichts mit dem Ansatz von Marshal B. Rosenberg zu tun hatte. Geht es doch zunächst einmal darum, dass Du nur konfliktfrei leben kannst, wenn Du Dir selbst Gutes tust.
Das Thema konnte in den 90 Minuten natürlich nur angerissen werden, aber doch bekam ich soviel Einblick, dass ich es an anderer Stelle auf jeden Fall vertiefen werde.
Und ist das nicht der Sinn gewesen?!
Zudem finde ich, das Antje eine ganz wunderbar sympathische Yogalehrerin ist, die das Thema sehr humorvoll vermittelt.

Hätte mich dieses  Thema nicht interessiert, hätte ich aber ebenso gut an einer sanften Vinyasa-Yogastunde bei Sabine mit dem Titel "Energie fliessen lassen" oder - auch sehr interessant! - an einem ayurvedischen Kochkurs bei Ines teilnehmen können.

Schade eigentlich, dass man sich nicht dreiteilen kann.



Sabine Forberger (Yoga-Villa, Iserlohn)


Ihr seht es schon, oder?!
...wie genial das war?!

Für einen Preis, den schon die Teilnahme an einem Workshop in einem renommierten Studio kostet, bekam ich die Möglichkeit, an so vielen verschiedenen Yogakursen und Vorträgen und Workshops teilzunehmen. 

So viele verschiedene Yogastile, die die meisten vielleicht von Euch gar nicht kennen?! 

Und jeder Lehrer hat zudem seinen eigenen Stil, und wenn Du bisher nur bei einem Lehrer übst, ist so ein Festival eine prima Gelegenheit auch eimal einen anderen Lehrer und seinen Stil kennenzulernen.
Glaub mir, auch beim Yoga und beim Lehrer gibt es für jeden Topf einen Deckel. Nicht mit jedem wirst Du klar kommen, andere wirst Du lieben!





18.00h
Inzwischen fragte ich mich schon längst, wo der Tag geblieben war.
Es gab so viele schöne Dinge, dass man sich kaum entscheiden konnte, was man alles gleichzeitig machen wollte, ganz zu schweigen davon, einfach einmal mit all den netten Menschen auf einer Wiese zu chillen oder einen von den leckeren veganen Burgern zu probieren oder eher die ungesündere aber auch nicht zu verachtende Variante: ein leckeres, dickes Stück Kuchen in der Cafeteria, die von den Höveler Frauen betrieben wurde.

Dieses war der erste Moment, an dem ich bedauerte, dass selbst dieser lange Tag zu wenig Stunden hatte, und ich es einfach nicht geschafft hatte, an Stunden der ebenso bezaubernden Yogalehrerinnen, Gudrun Kübber vom Yogastudio Green Spirit Yoga in Menden und Birgit Teicher von Yogamagie in Hemer, teilzunehmen.



Mitte: Gudrun Kübber  (Green Spirit Yoga, Menden)




Birgit Teicher (Yogamagie, Hemer)


Auch an Sabines Yogastunde am Samstag konnte ich leider nicht teilnehmen, kenne sie aber aus ihrer Yogavilla und kann sie Euch nur empfehlen.

Ein Grund mehr, zu hoffen, dass dieses zwar das erste aber nicht das letzte Yogafestival Sauerland bleiben wird.

Letztendlich hatte ich nun noch die Wahl zwischen einer Yoga-Frequenz bei Natalie, deren Stil ich schon kenne und sehr liebe, weil sie immer unglaublich viel Power hat, oder dem totalen Kontrast, nämlich einer Stunde Yoga Nidra (auch der Schlaf des Yogi genannt) bei Antje oder aber eine Stunde mit Klangschalen bei Iris.







Aufgrund der Tatsache, das der Tag ja längst noch nicht um war, und ich zwar Natalies Yoga-Stil kenne, bei einer Klangschalen-Therapie auch schon einmal mitgemacht hatte, mir Yoga Nidra aber völlig fremd war, habe ich mich dann für Letzteres entschieden und fand mich wieder einmal im Shavasana auf Wiese 2 wieder.

Und nun sollte es auch noch für länger sein. Genauer gesagt, eine Stunde Shavasana!
„Toll!" dachte ich, "Dann bin ich danach doch fit für alles, was da noch kommt“, was ja nicht zuletzt noch ein besonderes Highlight, nämlich das Mantra-Singen mit dem  grossen Sundaram sein würde.
Ja, Pustekuchen! Falsch gedacht!
Wenn Ihr glaubt, Power-Yoga gibt Euch den Rest, dann muss ich Euch sagen, dass ich beim Totenschlaf kläglich versagt habe.

Wozu niemand etwas konnte, waren die gefühlten fünfzig Fliegen, die abwechselnd über mein Gesicht krabbelten, sich auf meine Arme und Beine setzten, und mir klar machten, dass ich von der Gelassenheit eines Yogis kaum weiter entfernt sein konnte. (Es erinnerte mich so sehr an die Szene, als Julia Roberts in „Eat, pray, love“ im Ashram ihre erste Morgen-Meditation mitmacht, und erst mit einer Fliege kämpft und dann einschläft!)
Nach einer halben Stunde war ich mir ausserdem sicher, dass ich an bisher nicht diagnostizierten ADHS litt, denn Beine und Arm still zu halten war mir auf einmal gänzlich unmöglich. Fast schmerzhaft!

Überall zwickte und zwackte es mich, und am liebsten hätte ich ausgetreten, was aber besonders unschön gewesen wäre, da gefühlte 10 cm neben, hinter und vor mir meine Nachbar-Yogis lagen.

18.40h
Abbruch!
Nach nur vierzig Minuten bin ich fast auf allen Vieren von der Wiese gerobbt, um die anderen Yogis nicht zu stören, weil diese doch laut Wiki nun bald in einer Tiefenentspannung liegen würden, deren Wirkungen über die gewohnte Vorstellung von Entspannung hinausgehen würde.
Es handle sich um eine Art psychischen Schlaf, in dem körperliche, geistige und seelische Aktivitäten zur Ruhe kommen sollen.
So, versagt...! Denn das habe ich nicht im Entferntesten erreicht!

Ich übe mich also erst einmal weiter in Gelassenheit!
(Uuuuuuuuaaaaaaahhhhhh!)






Bis zum nächsten Programmpunkt habe ich dann das gemacht, was ja auch zu einem Festival dazugehört:
mir endlich den Veggi-Burger gegönnt, und mich auf die Wiese in die Abendsonne gesetzt.

Ich habe die schönen Farben genossen, den Duft der Wiese gerochen und war unglaublich dankbar dafür, dass es Menschen gibt, die sich zutrauen, so etwas wie das Yogafestival Sauerland auf die Beine zu stellen, und dass ich mittendrin sein durfte.

Ich kann es nicht oft genug betonen: das Sauerland, dem soviel über seine Schützenfeste, die Mentalität seiner Bewohner und seine schöne Landschaft nachgesagt wird, hat noch etwas ganz Besonderes:
mindestens sieben ganz wunderbare Yoga-Lehrerinnen!


20.00h
Der letzte Programmpunkt des Yogafestival Sauerland und gleichzeitig eines der Highlights!
Das Mantra-Konzert mit Sundaram.


Sundaram (links)





Wem der Name bislang noch nichts sagt, der muss nur einmal eine der großen Yoga-Zeitschriften wie „Yoga aktuell“ oder „Yogajournal“ zur Hand nehmen, in denen regelmässig über ihn geschrieben wird.

Sundaram, ursprünglich als klassischer Musiker an den Musikhochschulen in Würzburg, Frankfurt und London ausgebildet, kam über seine Yogapraxis mit den indischen Mantras und Bhajans in Kontakt.

Seitdem versucht er eine Brücke zwischen indischer und europäischer Musik zu schlagen, was ihm einfach nur perfekt gelingt.






Yogis, ich sage Euch: Eine Stimme zum Hinknien, und Mantras, die zwar immer gleich aber keineswegs einsilbig, sondern zwischendurch mit soviel Foffo wie spanische Rhythmen oder sogar der Samba herüberkommen.

Da hielt kein Fuss still, und irgendwann erhob sich auch der Letzte, der auf seiner Matte im Liegen dem Gesang lauschen wollte.

Ein sagenhaftes Erlebnis, wie da die Wiese vor dem roten Licht der untergehenden Sonne zu indischen Klängen rockte!

Und dennoch... Manch ein Auge blieb nicht trocken.
Denn der Zweck und Inhalt der Mantras – so schwungvoll sie herübergebracht wurden – war und blieb:
Der Heart Opener!
Wow! Wow! Wow!





22.05h
Was soll ich jetzt noch sagen?! 

Das war mein erstes Yoga-Festival.
Nicht in Köln und nicht in Holywood, sondern im kleinen Käffchen Hövel im Sauerland.

Es war ein Haufen Arbeit für diese sieben tollen Yoga-Lehrerinnen und Ihre Helfer, die auch eine ordentliche Portion Teamgeist und Mut erforderte.
Die Wettervorhersage war grauenhaft, aber die Stimmung der Hammer, und über Hövel sah man bestimmt eine Riesenwolke voll Energie und Liebe und soviel Lächeln wie selten, und abschließend muss man einfach sagen:

Ihr „Glorreichen Sieben“, wie Sundaram Euch getauft hat, habt es geschafft, das Om ins Sauerland zu bringen!






Es war ein großartiger Tag – und solltet Ihr anderen, die das hier lesen und  - wie ich - noch nie auf einem Yogafestival waren, jemals die Gelegenheit dazu haben, eines zu besuchen, dann tut es. Also:

See you in Köln, Berlin, Hamburg, Österreich, New York aaaaaaaaaand:
HOOOOOVEL 2016?!

Namaste!
Eure Lillewind