Freitag, 16. Oktober 2015

Reiten - das andere Yoga







Also... Ich war ja eigentlich nicht so das Mädchen, für das Pferde und Reiten oder Ballett und rosa Tutu über alles kamen!

Dennoch hatte ich als Kind in ein oder zwei Urlauben die Möglichkeit, zu reiten.
Oder, was das wohl gewesen sein mag, denn eine wirkliche Reitstunde hatte ich nie.
Einfach so, mit Pferden, die auf einer Weide standen, und denen man sogar einfach einen Sattel überlegen durfte, und ab ging es Richtung Deich oder Heide.

Und, ob Ihr es glaubt oder nicht, das funktionierte sogar.
O.k. - da gibt es noch diese Narbe auf meiner Hüfte, auf die ich immer wieder gefallen bin, wenn das Shetland-Pony auf Föhr zum Schluß Gas gab, weil es zurück auf die Weide und zum Fressen ging, und dann auf dem Betonweg hinter der Scheune noch einmal einen Haken schlug, um seinen Ballast schneller loszuwerden - aber im Grossen und Ganzen:
es funktionierte!

Dennoch, wohl kaum auf die richtige Art und Weise?!










 
Zu "unserem" Agriturismo in der Toskana gehörte allerdings auch ein kleiner Reitstall, in dem man Trail-Rides durch die umliegende Gegend, geführte Spaziergänge oder aber einfach eine Reitstunde buchen konnte.

Das hatte ich meinem kleinen Sohn, der schon in jüngeren Jahren ein Paar Reitstunden hatte, schon lange versprochen!

Ja, und was soll ich Euch sagen?!
Ich habe mein anderes Yoga gefunden!








 
Gedacht hatte ich mir natürlich schon, dass es eine unglaublich entspannende Wirkung hat, durch die Natur zu reiten.
Raus in die Natur ist ja sowieso immer gut!
Und, dass Arbeit mit einem Tier, und die Kontaktaufnahme mit diesem, den Menschen entspannt oder gar heilen kann, ist ja auch hinreichend bekannt.
Denkt dabei nur an das Schwimmen mit Delphinen.
Aber ebenso wie man sich beim Yoga total aus dem Alltag herausnimmt, um den Ablauf einer Asana sauber auszuführen oder in einen Flow zu kommen, erfordert Reiten totale Konzentration auf das, was man da tut!
Die Haltung der Arme, die Länge der Zügel, der aufrechte Sitz, der Druck der Beine, die Konzentration auf das Pferd, das Sich-Auf-Das-Tier-Einstellen - immer wieder- und nicht den Kontakt mit ihm verlieren - das erfordert höchste Konzentration und Loslassen von Alltagsproblemen und Gedankenschrauben.











Mit Gedanken, die Dir vielleicht sonst durch den Kopf jagen, wie "Was koche ich morgen?", "Habe ich das Hemd schon gebügelt, dass Herr Lillewind morgen zum Anzug A, B oder C braucht?", "Hatte der Kleine wirklich keine Vokabeln auf?" oder gern "Warum ist noch soviel Monat aber sowenig Geld auf meinem Konto?" kann das Pferd nichts anfangen und wird nicht reagieren.

Das wirst Du schnell merken!

Und nach zwei Stunden in einem Pferdestall ist Dein Kopf frei, Du spürst Deine Muskeln an wunderbaren Stellen, die es nötig haben und bist einfach nur herrlich geschafft entspannt!

Und deshalb ist Reiten für mich das andere Yoga!




Liebste Grüße
Eure Lillewind




















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