Freitag, 30. Oktober 2015

Was wir gerade gelesen haben – Ein Lesetipp für Teenies! Und allerallerleckerste schwedische Zimtschnecken










Dieser Post ist nun eigentlich schon viel zu lange fällig...

Es hat mich vor ein paar Wochen unglaublich stolz gemacht, dass mir einer der – in meinen Augen – besten Verlage für Kinder- und Jugendbüchern, der Verlag Urachhaus in Stuttgart ein Buch zur Verfügung gestellt hat, dass ich Euch hier im Blog vorstellen darf.


Wir hatten die wunderschöne Qual der Wahl, denn zu den Neuerscheinungen, aus denen wir wählen durften, gehörten sehr viele ansprechende und schöne Titel, die uns – oder auch die Bücher für Erwachsene speziell mich – sehr gereizt haben.

In Abstimmung mit meinen Jungs haben wir uns dann die Neuerscheinung




"Strandgut"


von 

Gerlinde Kurz 



ausgesucht.






Für dieses Buch haben wir uns letztendlich aus dem Grund entschieden, das uns der Schreibstil von Gerlinde Kurz schon bei  ihrem Buch, „Sophie und das verwunschene Haus“, sehr begeistert hatte.

Davon hatte ich Euch ja schon hier geschrieben.

Im Unterschied zu

„Sophie und das verwunschene Haus“,
das für Kinder im Alter von 10-12 Jahre gut zu lesen ist, sollten die Kinder für „Strandgut“ meiner Ansicht nach ruhig etwas älter sein.






Die Altersangabe des Verlages ist 10-15 Jahren. Unser Jüngster hat natürlich auch mitgelesen, aber ich glaube eigentlich, um alles zu verstehen, schaden ein, zwei Jahre mehr in diesem Fall nicht.

Mich als Mutter hat besonders fasziniert, wie die Autorin es geschafft hat, mit einer Geschichte gleich drei wirklich wichtige Themen abzugreifen.


Ein Teil des Buches, auf den die ganze Geschichte aufbaut, betrifft die deutsche Vergangenheit bzw. die Judenverfolgung, aber zum anderen wird auch deutlich aufgezeigt, wie es ist, wenn die Grosseltern (oder in diesem Fall die liebe alte Freundin) im Alter verwirrt werden und Hilfe benötigen, aber dennoch noch eine gute Erinnerung an Vergangenes haben.
Das Buch spielt in der heutigen Zeit und zeigt als dritten Punkt am Beispiel des 12-jährigen Jakob, wie wichtig es ist, zu wissen, wo wir herkommen, und wer unsere Eltern sind.

Die Pubertät und das Gefühlchaos, das diese mitunter verursachen kann, erschweren das noch.

Vorallem wird in der Geschichte aber immer wieder deutlich, wie viel Halt Freundschaft uns in schwierigen Lebenslagen geben kann.

All das faßt Gerlinde Kurz in einer so spannenden und mysteriösen Geschichte zusammen, die sich am Ende dennoch ganz logisch zusammenfügt und Sinn ergibt.


Sie regt die Fantasie an und ließ uns immer wieder rätseln, wie alles zusammen paßt und wie das Buch wohl enden wird.
Und genau so muss ein Buch, das ich gern mit meinen Jungs lese, für meinen Geschmack geschrieben sein.
Raum lassen für die Gedanken und Fantasie und damit zu Gesprächen und Diskussionen anregen, etwas Wissen zu bestimmten Themen einfließen lassen, dabei dennoch spannend sein und zum Weiterlesen ermutigen, aber auch ruhig über Freundschaft handeln.


In der Geschichte macht der  12-jährige Jakob mit seiner Mutter, die ein großes Geheimnis daraus macht, wer sein Vater ist, und Fragen dazu immer wieder ausweicht, Urlaub auf einer Nordseeinsel.

Nach der Rückkehr zieht er mit seiner Mutter und deren Freund in ein Haus in Hamburg um, und lernt dort die aufgeweckte und forsche Hannah kennen, bzw. Hannah – so hat man den Eindruck – nimmt den etwas schüchternen und eigenbrödlerischen Jungen, der schon wegen seines Namens "Bruder Jakob...." seinen persönlichen Leidensweg hinter sich hat, an die Hand, was der etwas belustigt zur Kenntnis nimmt aber mitmacht.

Als schon in den ersten Schultagen nach den Ferien die Schule wegen eine Virusinfekts geschlossen wird, nimmt Jakob bzw. seine Mutter daher die Einladung von Hannah und ihrer Familie an, während der kommenden schulfreien Tage ausgerechnet wieder auf diese Nordseeinsel zu fahren -  praktisch evakuiert - zu werden, auf der er mit seiner Mutter im Urlaub war, weil Hannah eben dort Verwandschaft hat.


Bis hier fühlt sich der Leser schon sehr zuhause, denn die Probleme, die sich hier auftun, sind eigentlich ganz alltäglich.

Und ab hier wird es richtig spannend und mysteriös..., denn eine alte Nachbarin von Hannas Tante reagiert offensichtlich sehr verwirrt auf den Jungen Jakob und hält ihn für einen Jakob, den sie im Krieg gekannt hat. 

Damit weckt sie nicht nur die Neugierde der Kinder, herauszufinden, welche Verbindung es da gibt, aber bei Jakob auch eine Sehnsucht und gleichzeitig Zweifel und Angst vor dem, was er hier vielleicht erfahren könnte, und was es mit seinem Vater auf sich hat.

Da gibt es Schlüssel, die offensichtlich zueinander gehören, mysteriöse Reste von alten Holzbooten, die am Strand gefunden werden und Hühner, die Metallkisten ausgraben...
Nur soviel noch.... Gerade am Ende wird das Buch noch einmal richtig packend und läßt keine Fragen offen.

Unserem 10-Jährigen und mir hat das Buch wohl am besten gefallen.

Er hat sehr viele Fragen zur damaligen Zeit gestellt, und es hat viele Gespräche ausgelöst.

Es ist eigentlich genau der Lesestoff, den ich in diesem Alter - eher aber wohl ca. zwei, drei Jahre älter - bevorzugt habe. Solche Bücher habe ich geliebt.

Nicht mehr Kinder- , sondern auf jeden Fall ein Jugendbuch, das auch ich als (gerade) Erwachsene sehr gut lesen konnte.
Für meinen Großen, der nun in Kürze 15 wird, muss ich sagen, dass er zwar gern mitgelesen hat, es aber wahrscheinlich nicht das Buch ist, das er gerade selbst gelesen hätte.
Momentan stehen bei ihm Fantasy-Romane wie "Die Bestimmung" von Veronica Roth höher im Kurs.

Ich persönlich bin auf jeden Fall schon jetzt gespannt, ob Gerlinde Kurz noch ein weiteres Buch veröffentlichen wird.


Da ihr Erstes für etwas jüngere Kinder und dieses für Teenies geschrieben ist, bleibt doch zu erwarten, dass ihre Bücher mit meinen Kindern mitwachsen?


Wie macht Ihr das eigentlich?
Lesen Eure Kinder?

Ich meine, lesen sie Bücher?
Oder lest auch ihr hin und wieder noch mit ihnen zusammen?

An diesem Punkt freue ich mich immer, sagen zu können, dass wir es geschafft haben, unsere Kinder zum Bücherlesen zu bringen.

Ihr wißt, dass das heute durchaus nicht mehr selbstverständlich ist.

Ich bin wirklich der Überzeugung, dass ich die Tatsache, dass ich heute in der Lage bin z.B. diesen Blog zu schreiben, meiner kindlichen und jugendlichen Lesewut zu verdanken habe. Auch meine Eltern haben das schon immer sehr gefördert und neben einem Jahresausweis der Stadtbücherei lagen unter jedem Weihnachtsbaum und auf jedem Geburtstagstisch immer zwei oder drei brandaktuelle Bücher.


Und so machen wir es heute auch.











Zudem lesen wir wirklich noch immer unheimlich gern alle zusammen.


Den Schluss von "Strandgut"  haben wir übrigens an einem der ersten richtig ungemütlichen, dunklen und kalten Herbsttage ganz gemütlich unter Wolldecken auf dem Sofa gelesen und dabei selbstgebackene Zimtschnecken - die Weltbesten übrigens! -  und Kakao und Milchkaffee genascht.



Herrlich!








Das Rezept für die Zimtschnecken, die frisch aus dem Ofen eine wahre Sünde sind, stammt aus dem Familienkochbuch "Kochen mit Petterson und Findus", das bei uns seit Jahren ein Dauerbrenner ist und es wahrscheinlich noch sein wird, wenn unsere Kinder aus dem Haus sind.

Ich denke, Petterson und Findus werden mir verzeihen, wenn ich hier  hier das eine Rezept verrate, um Euch zu zeigen, was für tolle Rezept im Buch zu finden sind....









Schwedische Zimtwecken 


Ihr benötigt für den Teig:
400 gr Weizenmehl
1/2 Würfel frische Hefe
125 gr weiche Butter
2 Eier
50 gr Zucker
1 TL Kardamom (das Allerallerwichtigster!)
1/2 TL Salz
150 gr lauwarme Milch

Ihr vermischt alle Zutaten und gebt dann die lauwarme Milch langsam zu. Das alles knetet Ihr so lange, bis ein glatter formbarer Teig entsteht. Sollte er kleben, könnt Ihr mehr Mehl zugeben.
Diesen Teig dann ca. 30 Minuten ruhen lassen, bis er sich deutlich vergrößert hat.
Dann noch einmal gut durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsplatte zu einer ca. 1 cm dicken Teilplatte ausrollen.

Für die Füllung benötigt Ihr:
3 EL Butter
3 EL Zucker
1 TL Zimt

Die Butter laßt Ihr im Topf zergehen und mischt dann Zucker und Zimt unter.
Diese Masse auf den Hefeteig streichen, von der langen Seite her aufrollen und immer ca. 2 cm dicke Stücke abschneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Bei ca. 220°C im vorgeheizten Backofen ca. 10-15 Minuten goldgelb backen.



Hmm...und Ihr werdet staunen wie die duften!
Und wie die erst schmecken!
Und wie einfach und schnell die zu machen sind!




Solltet Ihr übrigens für die kommenden Gelegenheiten wie Nikolaus und Weihnachten noch Buchgeschenke suchen, kann ich Euch daher beide, "Strandgut" von Gerlinde Kurz wie auch "Kochen mit Petterson und Findus" schon jetzt empfehlen.

Bestimmt werde ich aber in den nächsten Wochen noch den ein oder anderen Bücher-Post schreiben.



Belesene Grüße von
Eurer Lillewind


 






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen