Mittwoch, 23. Dezember 2015

Die Weihnachtswahrheit - I wish you a Merry Christmas!


Noch ein einziges Mal schlafen, dann feiern wir morgen Abend Weihnachten.

Aber wenn Du gerade noch das Gefühl hast, im größten Chaos zu stecken, dann fragst Du Dich vielleicht gerade, warum Du das eigentlich alles machst? 

Na, weil morgen das Christkind zur Erde hernieder kommt, natürlich!









Und heute kann ich Euch noch eines verraten, falls Ihr jemals Zweifel hattet...



Das Christkind gibt es!



Alles hat einen Sinn. 

Du glaubst mir das nicht?
Dann ist es allerdings wirklich viel Theater, das wir in den letzten Wochen veranstaltet haben, oder?!
Und wie sinnlos.

Und so wollen wir das doch alle ganz bestimmt nicht sehen.
Lebt der Mensch nicht auch ein wenig von der Illusion und seiner Fantasie?











Dazu muss ich Euch etwas erzählen....

Vor einigen Jahren, als unser Großer noch in die erste Klasse der Grundschule ging, wurde er dort sozusagen „kalt aufgeklärt“!

Während wir zu Hause noch Wunschzettel schrieben, malten, beklebten, bastelten, um die dann auf die Fensterbank zu legen, wo sie dann auch wirklich am nächsten Morgen nicht mehr lagen, jeden roten Himmel den backenden Engelchen zuschrieben, zu Nikolaus auch eine Möhre für die Rentiere hinlegten, wenn die Stiefel gewienert hinausgestellt wurden, und vieles andere, was einfach zur Weihnachtszeit dazu gehört, wenn man an das Christkind glaubt, kam unser Sohn eines Tages zwischen dem ersten und zweiten Advent nach Hause und teilte uns verwirrt mit, dass die Lehrerin erzählt habe, der Weihnachtsmann sei eine Erfindung von Coca Cola und das Christkind gebe es auch nicht. Die Geschenke besorgen die Erwachsenen im Internet.
Bumms!

Ich war sprachlos – aber nichts gegen meinen Mann:
Der war entsetzt!

Ich wegen der Anmassung des Lehrkörpers, mein Mann allerdings aus anderen Gründen, wie Ihr gleich merken werdet.

Im Laufe dieses besagten Abends wurde mir nämlich etwas bewußt, was ich bis dahin gar nicht bewußt wahrgenommen hatte. 

Mein Mann glaubt noch ganz fest an Nikolaus und Christkind!








Jetzt müßt Ihr im übrigen auch nicht damit rechnen, dass sich Familie Lillewind an besagtem Abend an den runden Familientisch gesetzt hätte, und dem verwirrten Kind gefühlvoll und einfühlsam vermittelt hätte, wie es um diese ganze Sache steht.

Auch nicht, dass wir dem Kind erklärt hätten, dass im Dezember alle nur viel Mühe damit haben, wie verrückt das Weihnachtsgeld in die Läden zu tragen, oder gestresst versuchen, im Internet  noch etwas Sinnvolles für wirklich jeden zu finden, und dabei bloß niemanden zu vergessen, dass Mütter für ganze Familien Geschenkideen oder gar gleich die Geschenke für die Enkelkinder, Nichten und Neffen heranschaffen, und überhaupt: Dass das Ganze ein Fest des großen bösen Konsums und Coca Cola ist.

Nein!
Bei uns ist das Ganze sehr pädagogisch wertvoll und harmonisch abgelaufen!

Herr Lillewind, der eigentlich der eigentlich der ruhige Pol in unserer Familie ist, ist völlig explodiert!

Völlig verärgert und entsetzt wurde das sechsjährige Kind angeraunzt, dass er solche Lügen bei uns nicht hören wolle, denn woher sonst bitte die Geschenke kämen, und dass es ja nun jetzt, wo das Kind selbst behaupte, das Christkind gäbe es nicht, auch selbstverständlich nie wieder etwas zu Weihnachten gäbe.
(Augen des Kindes wurden groß)

Dass alle, die behaupten, dass Christkind gäbe es nicht, die größten Verräter seien (Augen des Kindes wurden noch größer) und ganz gemeine Lügner, und dass wir in diesem Jahr den Test machten, und keine Wunschzettel schreiben, und auch nicht auf die Fensterbank legen, und dann würden wir schon alle sehen:
Unter dem Baum läge dann auch KEIN EINZIGES Geschenk!
Ach, apropos, Baum! Quatsch! Den brauchten wir ja dann auch gleich gar nicht!
(Kind mit großen Augen fängt an zu Heulen!)

Und die Mutter?
War sprachlos!

Mann verteidigte hier Nikolaus und Christkind mit soviel Herzblut...!
Er glaubte tatsächlich selbst noch daran, oder!







Und genau das wurde dem Kind nun auch klar.

Und sollte das Kind seitdem in all den Jahren jemals wieder Zweifel gehabt haben - und das wurde übrigens auch stillschweigend und automatisch so an das zweite Kind weitergegeben:

NIEMAND würde bei Familie Lillewind jemals wieder die Existenz des Christkinds in Frage stellen und so Vater Lillewinds Weltglauben zerstören.

Und bis heute, wo der Große schon Fünfzehn ist, hat in unserem Haus niemals wieder irgendjemand die Frage gestellt:
„Mama (oder Papa), gibt es das Christkind wirklich?“

Wir alle machen ganz lieb mit, um Papa Lillewind nie wieder so aufzuregen, wie an jenem Abend in der Weihnachtszeit vor vielen Jahren!

Aber eigentlich vor allem auch deshalb, weil wir es selbst so glauben möchten. 
Denn warum machen wir den ganzen Zirkus sonst?!

Und seid mal ehrlich, was ist denn eigentlich falsch daran?

Ist es nicht das, was Weihnachten so schön macht, und was wir uns von den Kindern abgucken können?
Diese unbändige Vorfreude und das Wissen, dass da jemand ist, der sich um uns bemüht, der unsere Wünsche ernst nimmt, der ein Auge auf uns hat und der uns liebt und an uns denkt?

Niemand möchte unter dem Weihnachtsbaum hören, dass es schrecklich anstrengend war, für viel Geld noch irgendein Geschenk, für den Liebsten zu besorgen, obwohl man doch schon gar keine Zeit mehr dafür hatte.

Also, lassen wir Herrn Lillewind und den Kindern doch ihren Glauben.
Und glauben einfach ein wenig mit....











Also, Ihr Lieben!
Es gibt das Christkind!

Denn alles, was Ihr in Eurem Herzen bewahrt, weil es Euch selbst wichtig ist, das gibt es doch wirklich!




Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da riefs mich mit heller Stimme an.
Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
hebe die Beine und spute Dich schnell!
„ Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan.
Alt und Jung sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder weihnachten werden!“...

aus Knecht Rupprecht
von Theodor Storm



Und so soll es sein.
Das wünsche ich Euch allen von Herzen.

Laßt den Glanz und den Geist der Weihnacht in Euer Herz und ruht nun zusammen mit Euren Liebsten von der Jagd des Lebens.

Von Herzen wünsche ich Euch allen gesegnete und besinnliche Weihnachtstage voller Freude und Liebe!



Fröhliche Weihnachten!
Merry Christmas to all of You!

Eure Lillewind









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