Freitag, 2. September 2016

Schau mir in die Augen, Kleines! - Porträtausstellung Elke Frommhold











Heute mal ein ernstes Thema, das trotzdem so erfreulich sein kann….

Wer mich kennt, kennt auch meine Einstellung zu den Menschen, die seit letztem Jahr zu uns nach Deutschland und in andere Länder strömen, weil sie gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen.

Das Wort „Flüchtlinge“ möchte ich hier gar nicht mehr benutzen, denn ich wundere mich ohnehin, wie schnell es in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen ist. 

Da heißt es bei den Schülern nicht:
„Wir haben einen neuen Klassenkameraden“, sondern:
„Wir haben jetzt einen Flüchtling“.

Ebenso in der Arbeitswelt.
Da wird nicht von dem neuen Kollegen aus Syrien gesprochen, sondern vom „Flüchtling“.

Das meint keiner böse, es ist eben, wie so oft eine Sache
der Vereinfachung und der Gewohnheit,
aber hört sich eben trotzdem nicht schön an, finde ich.
Und macht die Integration nicht leichter.


Ihr kennt mich! 
Ich möchte und darf hier gar nicht politisch werden.
Das liegt mir nicht nur fern, sondern das kann ich
auch gar nicht.






Ich möchte hier einfach nur mein Herz sprechen lassen!



Mir ganz persönlich zerreißt die Vorstellung das Herz, dass an den Grenzen Menschen abgewiesen werden müssen, die gerade schweres Leid ertragen mußten, und für die es in Ihrer Heimat keine Zukunft gibt.
Menschen, die vielleicht – im „besten Fall“ Ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, viel wahrscheinlicher aber ihre liebsten Menschen. Ihre Familie. Ihre Liebsten und/oder Ihre Gesundheit.


Nein, ich möchte nicht diskutieren, dass es nicht geht, dass alle Menschen kommen, obwohl wir hier in Deutschland in vielerlei Hinsicht im Paradies leben, und ich weiß auch nicht, wie man es anstellen kann, und ob es richtig oder falsch ist, und was das für Menschen sind, die dort kommen möchten. 

Hier spricht nur mein H.E.R.Z.

Traurig macht mich aber, dass diese Menschen von vielen Menschen in unserem Land nun, nach den schlimmen Ereignissen in Köln oder Würzburg, von manchen aber auch schon vorher, über einen Kamm geschert werden.

Ihr Lieben, es gibt so liebe Menschen unter diesen Menschen, die da zu uns kommen!

Nehmt Euch einmal die Zeit, mit Ihnen in ein Gespräch zu kommen, und etwas über sie, das Land, das sie verlassen mußten, und ihre Kultur zu erfahren.

Das macht nämlich wirklich Freude. Und Mut!
Und ist Optimismus! Und räumt auf mit Vorurteilen!
Und schafft vielleicht sogar Freundschaften.


Und Ihr werdet sehen, dass es sehr viele gibt, die die Integration möchten, und sich gern mit Euch unterhalten werden – und sei es mit Hand und Fuss.




Und übrigens – Ihr werdet Euch wundern, wie gut viele dieser Menschen bereits nach einem halben Jahr bei uns Deutsch sprechen können. Und wie bemüht sie sind.

Es sind eben NICHT alle gleich!


Ich hatte die große Freude, am Donnerstag bei der 

Ausstellungseröffnung
der Künstlerin
Elke Frommhold

eine der aufrichtigsten Personen, die ich kenne,
dabei sein zu dürfen.








Und bei dieser Gelegenheit auch einige der, aus ihrer Heimat geflohenen, Menschen kennenlernen zu dürfen.

Und genau das zu tun, was Elke sich wünscht: 

Schaut den Menschen in die Augen – und Ihr werdet nichts anderes sehen als einen Menschen! 

In dem Moment sind wir nämlich alle gleich.

Niemand ist Ausländer.


Wenn auch Ihr diese Erfahrung machen möchtet, oder Euch die wunderschönen Bilder – was für Farben! – ansehen möchtet, in die Elke so viel Gefühl und Wärme gelegt hat, dann schaut Euch doch bis zum 17.8. einmal ihre Ausstellung im Foyer des Rathaus Sundern an.


Hier hängen zur Zeit neun Porträts, von Menschen 
aus Syrien, Afghanistan, Nigeria usw., die Elke
durch Ihre Unterstützung der
Flüchtlingshilfe Sundern kennengelernt hat.



Es lohnt sich wirklich, einmal im Rathaus vorbeizuschauen, und sich beeindrucken zu lassen, denn – wie sie selbst sagt: 

„Es ist Leben, Persönlichkeit und Mut.
Es ist Individualität und Chance.
Es ist Herausforderung und Magie.
Es ist Lebendigkeit – nicht Tod.
Es ist – Mensch!“


Und all das sehe selbst ich, der Laie , in diesen Bildern.





Und wenn Ihr das anders seht….,
dann schaut doch einmal diesem
kleinen Kerlchen in die Augen!

Und dann sage noch einmal, er habe keine
Chance verdient!





Oder Abdullah, der das Sunderaner Gymnasium besucht,
und nach nur einem halben Jahr in Deutschland
einen soooo coolen Rap über Ausländer
AUF DEUTSCH
geschrieben und bei Elkes Ausstellungseröffnung
vorgetragen hat,
das es wirklich schwer fiel,
nicht mitzuzappeln. 

Abdullah hat meinen ganzen Respekt!






Und Ihr seht hoffentlich eines:

Es ist nicht jeder gleich!

Schaut Euch in die Augen, Leute!


Liebste Grüße
Eure Lillewind




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