Donnerstag, 22. September 2016

Wiesn - Brezn und immer wieder die Halfpipes und die Rampen






Ihr Lieben

Habt auch Ihr - wie ich - das Gefühl, dass man in diesem Jahr nur  wenig vom Oktoberfest in München mitbekommt?! 


Im letzten und vorletzten Jahr hörte und sah man im Vorfeld viel mehr davon. Sei es in Form von Dirndl- und Lederhosenbildern oder anstehenden privaten Feierlichkeiten.

Auch ich hatte im letzten Jahr ja ein Miniminimini-Oktoberfest mit Freunden organisiert. Könnt Ihr Euch noch an meinen Post dazu erinnern? Sonst findet Ihr ihn hier.

In diesem Jahr geht es alles viel leiser zu.

Auch bei Familie Lillewind wird das Oktoberfest aus Ermangelung an Zeit in diesem Jahr nicht gefeiert werden.








Das Dirndl und die Lederhose müssen im Schrank bleiben, weil die Segler stattdessen noch einmal vor dem Saisonende (ja, machen wir uns nichts vor - es wird kommen!) auf das Wasser gehen,  und auf den Rest der Familie übt die Halfpipe wieder magischen Reiz aus.







Ich selbst arbeite gerade an meinen drölf Projekten, die derzeit leider Vorrang vor dem Dirndl haben, aber mein Plan steht:

Im nächsten Jahr habe ich fest vor, endlich, endlich einmal die echte Wiesn zu besuchen. 
Und, wenn, dann werde ich Euch natürlich live mitnehmen, keine Frage!

Nun gut, für dieses Jahr bleibt das Dirndl also im Schrank.

Dennoch fasziniert mich das Oktoberfest einfach zu sehr, um es ganz zu ignorieren und somit wurden im Hause Lillewind wenigstens Brez’n gebacken.


Ich bin ja solch ein Fan von Laugengebäck.
Täglich könnte ich es mir beim Bäcker kaufen. Ich werde es einfach nicht leid....









Aber davon, es einmal selbst zu backen, hielt mich bislang immer das Problem mit der Natronlauge, die dem Ganzen ja den Namen gibt, zurück.

Die Bäcker backen Laugenstangen, Laugenbrezeln, Laugenbrötchen, Kastanien und wie sie alle heißen, nämlich mit hochkonzentrierter Natronlauge, die man in der Apotheke anrühren lassen muss, und nur mit Handschuhen benutzen sollte.

Das ist mir schon zu schwierig und zu kompliziert.





Aber jetzt habe ich endlich ein Rezept gefunden, bei dem einfaches Haushalts-Natron in kochendem Wasser aufgelöst wird.

Sicher kennt Ihr alle noch das Kaiser-Natron, das Oma schon damals statt Backpulver in den Sonntagskuchen tat,  und das Opa gegen das Sodbrennen nach dem Genuss von Omas Sonntagsbraten genommen hat!

Und damit ist Laugengebäck im Grunde wirklich einfach herzustellen, und nur noch einen Schritt von meinen Sonntagsbrötchen entfernt.

Wenn also auch Ihr in diesem Jahr nicht nach München zur Wiesn kommt, und auch keine private Party in Aussicht habt, Euch aber dennoch gern etwas Wiesn-mässig mitreissen lassen wollt, habe ich Euch hier das Rezept aufgeschrieben!













Frische Laugenbrezn

Ihr benötigt:

750 g Dinkelmehl (Typ 630)
1/2 Würfel frische Hefe
1/2 TL Zucker
2   TL Salz
40  g weiche Butter

50  g Natron

grobes Meersalz (oder nach Wunsch Sesam, Sonnenblumenkerne, ect.)

Zunächst erwärmt Ihr das Wasser etwas und löst die Hefe mit dem Zucker darin auf.
Dann gebt Ihr das Mehl, das Salz und die Butter zu und verknetet das Ganze zunächst mit dem Knethaken des Rührgeräts und dann mit den Händen auf einer bemehlten Fläche zu einem glatten Teig.
(oder Ihr macht es - wie ich - sofort im Thermomix).

Dann laßt Ihr den Teig am besten über Nacht im Kühlschrank gehen, oder mindestens zwei Stunden, abgedeckt an einem warmen Ort.

Dann knetet Ihr ihn mit den Händen auf der bemehlten Arbeitsplatte noch einmal gut durch und teilt ihn in acht Portionen, die Ihr zu Kugeln formt und abgedeckt noch einmal ca. 15 Minuten auf der Arbeitsplatte ruhen lasst.

Falls Ihr Laugenbrötchen machen möchtet, ergibt es sogar 10 - 12 Stück. Je nach Größe, versteht sich.

In dieser Zeit heizt Ihr den Backofen auf 240°C Ober- und Unterhitze vor und bringt einen Topf mit ca. 1,5 Liter Wasser zum Kochen.
Sobald es kocht, gebt Ihr das Natronpulver hinein.

Achtung!
Jetzt schäumt das Wasser kurz auf. 

Laßt das Wasser danach weiterköcheln und rollt die Teilportionen zu ca. 30 cm langen Teigwürsten, die an den Enden viel schmaler sind als in der Mitte.

Diese schlingt Ihr nun zu Brezeln und drückt die Enden am Teig fest.
Macht Euch keine Gedanken, wenn die Enden nicht so gut kleben, denn durch das Laugen halten sie später auf jeden Fall.
Wider meiner Befürchtungen hat sich in der Lauge auch nichts aufgelöst.

Nun setzt Ihr die Brezeln einzeln auf eine Schaumkelle und gebt sie für ca. 45 Sekunden in die köchelnde Lauge.

In dieser Zeit solltet Ihr sie auch mindestens einmal wenden.
Und keine Sorge: da fällt nichts auseinander!

Aber Achtung!
Mehr als zwei Brezeln oder Brötchen sollten nicht gleichzeitig belaugt werden.










Dann lasst Ihr sie auf der Schaumkelle kurz abtropfen und setzt sie auf ein, mit Backpapier ausgelegtes Backblech, schneidet die Brezn am dicken Mittelstück mit einem scharfen Messer längs und die Brötchen kreuzweise ein, bestreut sie entweder mit dem Salz oder den Saaten, und schiebt sie für
ca. 15 Minuten - bis sie richtig schön braun sind - in den Backofen.



Fertig und soooo lecker!

Probiert es doch am Wochenende einmal aus, zieht dabei Euer Dirndl oder Eure Lederhose an, zapft oa und träumt von der Wiesn. 

Oder lasst Euch die Brezn einfach nur so schmecken.


Also!
Pfiat Euch!

Eure Lillewind





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