Freitag, 25. August 2017

Spätsommer = Beerenzeit [ Zeit für die allerweltbeste Brombeer-Konfitüren- und Brombeer-Pannacotta]







Ihr kennt doch sicher diese Ranken auf dem Waldboden oder auf Nachbars Grundstück, die sich auch gern in Euren Garten herüberschlängeln, und in denen man wegen der Dornen hängen bleibt, und sich als Kind schon immer die Fesseln aufgekratzte?
Das nervige Gestrüpp?
Nun ja, dieses nervige Gestrüpp ist tatsächlich etwas sehr, sehr Fruchtbares:

Es handelt sich nämlich um die Brombeer-Ranke, und wenn diese Ranke im Garten zufällig das Glück hat, in Ruhe wachsen zu können und ausreichend Sonne abzubekommen, kann man irgendwann daran zuerst rote und später schwarze Früchtchen entdecken.


















Die Brombeere.
Meiner Meinung nach ist die Brombeere leider eine total unterschätzte heimische Power-Frucht.
Denn was sich so durch Stacheln und Stolperfallen schützt, ist ein echter Schatz.

Die Brombeere gehört zu den Rosengewächsen, ist also sogar von edler Natur.
Zudem ist sie voller Vitamine und höchster Zellschutz.
Die schwarze Beerenfrucht enthält so viel Provitamin A , das unser Körper in das Vitamin A umwandelt, wie keine andere Beere und ist damit richtig gut für unsere Sehkraft.
Ein echter Zellschutz ist das enthaltene Vitamin E.
Der hohe Mineraliengehalt ist ebenfalls nicht zu verachten, und die Verdauung freut sich über Brombeeres hohen Ballaststoffanteil.
In der Antike galt die Brombeere schon als Heilpflanze, und noch heute wird ein Tee aus getrockneten Brombeerblättern in der Frauenheilkunde hoch geschätzt.
Ich erinnere mich beispielsweise, dass ich, während meiner beiden Schwangerschaften, in den letzten Wochen vor der Geburt einen Geburtstee getrunken habe, deren Mischung mir die Hebamme empfohlen hatte.
Neben Himbeerblättern und anderen getrockneten Kräutern, wie Lavendel, enthielt dieser auf jeden Fall auch Brombeerblätter.








Vor kurzem waren der Familienhund und ich wieder einmal auf einem kleinen landwirtschaftlichen Weg, am Rande eines kleinen Laubwaldes unterwegs, als mich die schwarzen Brombeeren regelrecht anlachten.

Eine dicke schwarze Beere hing neben der anderen!
Und fast alle in Kniehöhe oder höher. Geradewegs zum Zugreifen gedacht, oder?!
Am nächsten Tag gingen wir also wieder diesen Weg, und diesmal brachte ich auch ein Gefäß mit, um die kleinen Vitaminbomben zu sammeln.
Innerhalb kürzester Zeit war ein halbes Kilo zusammen – ohne Schwierigkeit.
Die einzige Schwierigkeit war, dass Lilli Liebeshund mindestens genauso scharf auf die Beeren war, wie ich.
Ich fasse es nicht.

Möhren und anderes Gemüse meidet sie wie den Teufel, aber in der Natur frisst sie mir die Heidel- und Blaubeeren weg.
Das muss der Labrador in ihr sein – oder aber sie weiß gar nicht, dass sie ein Hund ist – was ich schon sehr oft vermutet habe – und deshalb macht sie es eben wie Frauchen.
(Sie liegt übrigens auch gern so weich wie Frauchen!)






Aber die Brombeere....

Kaum eine Frucht ist doch leichter zu verarbeiten als die Brombeere.
Gut, manche stören sich an den kleinen Kernen und müssen das Fruchtmus vor der Weiterverarbeitung noch durch ein Sieb streichen. Das muss ich nicht. Auch nicht schälen, entkernen oder sonst etwas, was bei anderen Früchten nötig ist, deshalb hat es keine Stunde gebraucht, und diese 500 Gramm Brombeeren, die ich ratzfatz geflückt hatte, waren zur Fruchtsosse für eine leckere Pannacotta und noch drei kleinen Gläschen leckerster Konfitüre verarbeitet.
Bei der Konfitüre war ich übrigens richtig mutig und experimentierfreudig und habe daraus eine
Brombeer-Rosmarin-Lavendel-Variante gekocht, die sich sehr gelohnt hat.

Experimentieren kann natürlich auch schief gehen, aber in diesem Fall ist eine frische, richtig fruchtige Variante entstanden.

Lavendel liebe ich zum einen sowieso. Wenn sich dann noch alles Gute aus dem Rosmarin und dem Lavendel mit der Brombeere paart, dürfte das eine charmant chillige Konfitüre sein, die gleichzeitig entspannend aber auch erdend wirkt und voller Vitamine steckt.
Denke ich mir so….


Und zur Pannacotta bleibt doch nur zu sagen:
Die geht doch einfach immer, oder?!

Darum habe ich Euch hier wieder einmal die Rezepte aufgeschrieben:










Zunächst die


Brombeer-Rosmarin-Lavendel-Konfitüre
Ich hatte noch 350 g Brombeeren über, nachdem ich schon das Fruchtpüree für die Pannacotta hergestellt hatte.
Zu der Menge ist das Rezept nun berechnet.
Wenn Ihr eine andere Menge Beeren zur Verfügung habt, könnt Ihr es entsprechend anpassen.



Also, Ihr benötigt:
350 g Brombeeren
175 g Gelierzucker 2:1 (wie der Name besagt, benötigt Ihr immer
                                      genau die halbe Menge Zucker wie Früchte 
                                      – und Ihr könnt es somit auf jede 
                                      vorhandene Menge Früchte anpassen)
Saft einer ½ Orange
1 TL getrocknete Lavendelblüten  (frisch geht sicher genauso)
1 TL getrocknete Rosmarinblätter  (auch hier gehen genauso
                                                         frisch gehackte Nadeln)

Zunächst spült Ihr die Brombeeren mit kaltem Wasser in einem Sieb ab, gebt sie in eine Schüssel und püriert sie.

Wer die Kerne nicht mag, muss das Fruchtmuss nun durch ein Sieb streichen. Mich stören die Kerne allerdings überhaupt nicht.

Dann gebt Ihr das Brombeermus mit allen anderen Zutaten in  einen Topf, kocht das Ganze auf und lasst es ca. zwei Minuten köcheln.
In der Zwischenzeit spült Ihr die sauberen Twist-Off-Gläser mit heißem Wasser aus, damit sie nicht platzen, wenn Ihr die heiße Masse einfüllt.
Bevor Ihr die flüssige Marmelade - die übrigens schon herrlich duftet -  in die Gläser füllt, solltet Ihr eine Gelierprobe machen.
Dazu gebt Ihr ca. einen Esslöffel voll auf ein kleines Tellerchen. Die Menge sollte recht schnell fest werden, dann ist sie fertig.
Ansonsten müßt Ihr der Masse noch mehr Gelierzucker zugeben  und nochmals aufkochen und köcheln lassen.

Wenn Ihr die Masse in die Gläser umgefüllt habt, werden diese direkt verschlossen.
Nach einiger Zeit hört Ihr dann das "Ploppen", wenn sich die Deckel der Twist-Off-Gläser nach innen ziehen, und dann könnt Ihr sicher sein, dass alles luftdicht und dauerhaft zu ist.

So ist die Marmelade ewig haltbar.

Früher hat man die frisch verschlossenen Gläser übrigens noch auf den Kopf gestellt, um diesen Zustand zu erreichen.
Geht aber genauso anders, damit Eure leckere Marmelade nicht mit den Weichmachern im Plastik, mit denen die Twist-Off-Deckel beschichtet sind, in Berührung kommen.

Ich sage Euch, dieses ist eine soooooooooo superleckere, wenn nicht DIE leckerste Marmelade, die ich selbst gekocht habe.












Nun für den Thermomix:

Ihr gebt die gewaschenen Früchte in den Mixtopf und püriert sie ca. 5 Sekunden / Stufe 10.
Dann wiegt Ihr die übrigen Zutaten ein, die Ihr nun
6 Minuten / Varoma/ Stufe 2,5 aufkocht, und dann
3 Minuten / 90°C / Stufe 2 köchelt.


Die folgenden Schritte stimmen mit der herkömmlichen Kochweise überein.












Und nun zur

Pannacotta mit Brombeerpüree


Ihr benötigt:

Für das Püree:
150 g Brombeeren
100 g Puderzucker

Für die Pannacotta:
400 g Sahne
          ausgekratztes Mark einer Vanilleschote
  50 g  Zucker
3 Blätter Gelatine

Zunächst müsst Ihr die Sahne mit dem Zucker und Vanillemark in einem Topf aufkochen und unter Rühren ca. 2 Minuten köcheln lassen.
Derweil die Gelatineblätter in kaltem Wasser nach Packungsanweisung einweichen.
Dann die Sahne von der heißen Platte nehmen und die ausgedrückten Gelatineblätter unter Rühren darin auflösen.
Das Ganze füllt Ihr dann in heiß ausgespülte Gläschen (damit sie nicht platzen, wenn Ihr die heiße Sahne einfüllt)  und stellt es für mindestens zwei Stunden (oder gleich über Nacht) in den Kühlschrank.

Für das Püree püriert Ihr die Brombeeren zusammen mit dem Puderzucker und gebt es dann über die erkaltete Pannacotta.










Und für den Thermomixi:

Sahne und Zucker in den Mixtopf wiegen und das Vanillemark zugeben.
Das Ganze dann 7 Minuten / Varoma / St. 2 aufkochen.
Derweil die Gelatineblätter in kaltem Wasser nach Packungsanleitung einweichen.
Die ausgedrückten Gelatineblätter zur heißen Sahne geben, und 2 Minuten / 90°C/ Stufe 2 köcheln lassen.

Das Ganze dann in heiß ausgespülte Gläschen (damit sie nicht platzen, wenn Ihr die heiße Sahne einfüllt) füllen und für mindestens zwei Stunden (oder gleich über Nacht) in den Kühlschrank stellen.

Für das Püree die Brombeeren und den Puderzucker in den ausgespülten Mixtopf geben, 10 Sek. / Stufe 10 pürieren und über die abgekühlte Pannacotta geben.



Oder Ihr gebt die Brombeeren einfach über Euer Müsli!

So oder so: Laßt es Euch gut schmecken!!




Beerige Grüße von

Eurer Lillewind




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